Seite:Aristophanes Donner 3Bd.djvu/0025

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Strepsiades.
     (tief nachsinnend.)

235
Was sagst du da?

Das Denken sollte Feuchtigkeit in die Kresse zieh’n'? –
Nun komm, o Sokrateschen, steig’ herab zu mir,
Und gieb in dem mir Unterricht, weßhalb ich kam.

Sokrates.
     (steigt herab.)
Mein Freund, warum denn kamst du?

Strepsiades.
 Reden lernt’ ich gern.

240
Denn hohe Zinse, Gläubiger von der gröbsten Art,

Die reißen mich, zerren mich, pfänden Hab’ und Gut[1] mir aus.

Sokrates.
Wie kamst du denn in Schulden, unbemerkt dir selbst?

Strepsiades.
Mich rieb ein fressend Uebel auf, die Pferdesucht.
Drum lehre mich von deinen beiden Reden die,

245
Die Nichts zurückzahlt. Was du nur an Ehrensold

Verlangst, erhältst du, bei den Göttern schwör’ ich es.

Sokrates.
Bei was für Göttern? Denn die Götter sind bei uns
Nicht gangbare Münze.

Strepsiades.
 Nun, worauf denn schwöret ihr?
Auf Eisenmünzen etwa, wie die Byzantier?

Sokrates.

250
Willst du der Götter Wesen aus dem Grund versteh’n,

Wie’s wirklich ist?

Strepsiades.
 Ja wahrlich, wenn es möglich ist.

  1. Vorlage: Gu
Empfohlene Zitierweise:
Aristophanes: Die Wolken übersetzt von Johann Jakob Christian Donner. Leipzig und Heidelberg: C. F. Winter’sche Verlagshandlung, 1861, Seite 19. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Aristophanes_Donner_3Bd.djvu/0025&oldid=- (Version vom 31.7.2018)