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Strepsiades.
Mich, Schlingel, hast du fortgeschwemmt von Haus und Hof.
Der will die Hauptschuld heimbezahlt, und Andre droh’n

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Mich auszupfänden für den Zins –


Pheidippides.
     (erwachend.)
 Mein Vater, ach!
Was stöhnst du, wirfst dich bang’ umher die ganze Nacht?

Strepsiades.
Mich beißt ein Schulze brummend aus dem Bett hinaus.

Pheidippides.
Ein wenig ausruh’n laß mich noch, mein Theuerster!
     (er legt sich sich auf die andere Seite.)

Strepsiades.
So schlafe nur: doch diese Schulden fallen einst,

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Das darfst du glauben, alle noch auf deinen Kopf.

Weh, weh!
O hätte sie der Henker, jene Kupplerin,
Die mich beschwazte, daß ich deine Mutter nahm!
Mein Leben auf dem Lande war so wohlgemuth,
Ein wirres Durcheinander, recht in Speck und Koth,

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An Bienen reich und Schafen, reich an Wein und Oel.

Da nahm ich Bauer eine Städterin zum Weib,
Megakles’ Schwestertochter aus Megakles’ Haus,
Vornehm und flott, leibhaftig eine Kösyra.
Wie nach der Hochzeit ich in’s Brautbett stieg mit ihr,

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Roch ich nach Trestern, Feigen, Woll’ und Speichergut,

Sie nach Safran, Pomade, Liebesschnäbelei,
Hoffahrt, Verschwendung, Buhlerei’n und lauter Lust.
Nicht daß sie faul war, sag’ ich, nein, sie zettelte,
Sie wob; ich zeigte dieses Wamms ihr oft zum Schein,

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Und sagte: Frauchen, du verzettelst allzuviel!
Empfohlene Zitierweise:
Aristophanes: Die Wolken übersetzt von Johann Jakob Christian Donner. Leipzig und Heidelberg: C. F. Winter’sche Verlagshandlung, 1861, Seite 7. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Aristophanes_Donner_3Bd.djvu/0013&oldid=- (Version vom 31.7.2018)