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des Gutes ist durch den Herrn Minister von Wallwitz erfolgt, und wird sein Andenken fortleben bei seinen Nachkommen bis in die spätesten Zeiten.

Die ziemlich hoch gelegene Kirche des Orts war schon 1266 erbaut. In diesem Jahre überliess der hiesige Pfarrer die Einkünfte von der ihm gehörigen Fleischbank in Oschatz dem Kloster zum heiligen Kreuz bei Meissen; erst 1555 wurde diese Kirche Filial von Terpitz.

Im Jahre 1575 erkaufte Cyriacus von Seydlitz die Pfarräcker sammt dem Pfarrhause gegen einen jährlichen, dem Pfarrer zu Terpitz um einen zu entrichtenden Erbzins von 15 Thlr., sowie um jährlich 6 Thlr. Speisegeld und 1 Viertel Korn, ausserdem wurden von den Kirchenvisitatoren noch 4 Pfarrwiesen an den Gastwirth Horter in Oschatz käuflich abgetreten.

Bemerkenswerth von der Schmorkauer Kirche ist das Monument eines alten Ritters. Ein ausgestreckter Arm mit eisernem Handschuh hält den Schild entgegen, vollständige Waffen schmücken dasselbe und 3 Schwerter hängen ihm zur Seite.

An der herrschaftlichen Betstube befinden sich 4 herrschaftliche Wappen von bunten Farben gemalt, mit folgenden Buchstaben:

1) C. G. S. 2) M. E. G. Z. 3) E. E. V. L. G. M. 4) G. W. V. L. und darunter die Jahreszahl 1675.

Die Hauptkirche in Terpitz ist nicht so alten Ursprungs, wie ihre jetzige Tochterkirche, und steht unter der Gerichtsbarkeit des Rittergutes Borna.

In Terpitz war früher ebenfalls ein Rittergut, nach welchem sich 1297 der markgräfliche Voigt zu Oschatz, Woitz von Terpitz nannte.

Der von Terpitz aus gegen Osten liegende und in hiesiger Gegend durch seine herrliche Aussicht weit bekannte Ottenberg, wurde bis zum Jahre 1833 von den Dorf- und herrschaftlichen Schafen als gemeinsame Hutung benutzt.

Im genannten Jahre trat die Gemeinde von Terpitz von 107 Acker 27 Quadratruthen ihr Recht zu hüten an die Herrschaft ab, mit der Bedingung, dass ihnen die Frohndienste, Zinsen, kurz alle Leistungen und Abgaben an die Herrschaft von Borna erlassen wurden. Und so kam es denn, dass ohne grossen Kostenaufwand von beiden Seiten abgelöst, die Bauern ganz freie Leute wurden und auch 18 Acker 99 Quadratruthen von der Hutung als Eigenthum bekamen, die sie unter sich vertheilten und urbar machten.

Die Benennung Ottenberg mag von dem Gotte Odin der alten Deutschen herrühren, dessen Bildsäule daselbst aufgestellt war.

Jetzt ist auf demselben ein elegantes Weinbergshäuschen erbaut.

Der Pfarrer von Terpitz besitzt dagegen in Schmorkau bedeutende Wiesengrundstücke.

Die Schicksale von Schmorkau und Terpitz anlangend, so sind dieselben in den Jahren 1812 traurig zu nennen und kaum war dieses Jahr mit seinen Drangsalen überstanden, so sind beide Orte von verschiedenen Feuersbrünsten hart heimgesucht worden.

Im Jahre 1819 wurden auch die herrschaftlichen Schäferei-Gebäude ein Raub der Flammen, und 1834 zündete der Blitz in den Wirthschaftsgebäuden des Gutes. Doch wurde man des Feuers Meister und die drohende Gefahr glücklich abgewendet.

Die Gemeinde Schmorkau, welche ausser dem Rittergute aus 9 Gärtnern und 16 Häusslern besteht, worunter sich 1 Wassermühle, 1 Schmiede, 1 Wagner, 1 Schneider, einige Zimmerleute, Maurer und überhaupt Tagarbeiter befinden, zählt gegen 250 Einwohner, die vor dem Gerichtsamte Oschatz Recht leiden.

M. G.     



Empfohlene Zitierweise:
Gustav Adolf Pönicke (Hrsg.): Album der Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen II. Section. Expedition des Albums Sächsischer Rittergüter und Schlösser, Leipzig 1856, Seite 237. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Album_der_Schl%C3%B6sser_und_Ritterg%C3%BCter_im_K%C3%B6nigreiche_Sachsen_II.djvu/356&oldid=- (Version vom 3.6.2018)