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Aeussern, zu seinem Vortheile umgestaltet. Was aber der Gegend ein ganz verändertes Ansehen gegeben und einen neuen Reitz verschafft hat, ist die Leipzig-Dresdner Eisenbahn, welche sich südlich kaum 400 Schritte vom Dorfe entfernt, mitten durch seine Feldfluren hinzieht und der Gegend eine Lebendigkeit verschafft, die das Auge lange hin fesselt.

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Cassabra


in den alten Urkunden auch Kosubar, Kosebar geschrieben und nach Hoffmann, in seiner Beschreibung des Amtes Oschatz noch vor der Reformation unter dem Namen Katzenbrade, Kasebrade genannt, liegt ½ Stunde östlich von Naundorf, 1 Stunde südöstlich von Oschatz und 1½ Stunde nordwestlich von Mügeln, an der Meissen-Wermsdorfer Chaussee, 3¼ Stunden westnordwestlich von Lommatzsch, in dessen üppiger Pflege, 1 Stunde ostnordöstlich von Mügeln, über dem Naundorfer Bach erhöht, mit Naundorf, Kreina, Hof und Stennschütz rainend.

Ehedem gehörte Casabra in die Meissnische Amtsudpanie Wossin oder Hohenwussen, sowie die Wüstung Gaunitz (Gaumitz) zur Sudpanie Pulst. Von der Wüstung Gaumitz mit der angrenzenden Wüstung Krost, wurden 7 Hufen bei Cassabra beigeführt, die als gute Felder in Spann- und Marschhufen mit 20¾ angesetzt waren.

In einem alten Verzeichnisse der Mannschaften des Erbamtes Meissen sind benannte Wüstungen mit 29 Männern angesetzt, und davon wurde ein Erbzins in das Erbamt Meissen entrichtet.

Das hiesige schriftsässige Rittergut, dem die Erbgerichte über das Dorf überhaupt, die Obergerichte aber nur innerhalb der Höfe und Zäune bis zur Einführung der neuen Gerichtsorganisation zustand, wurde mit einem Ritterpferde verdient und gehörte bis zum 14. Jahrhundert den von Kossebraden: Nitze von Kossebraden besass es 1359. Im Jahre 1438 befand es sich in den Händen der Gebrüder von Zograw oder Ziegra, worauf es im 16. Jahrhundert an die Herren von Truchsess auf Wellerswalde kam, die Naundorf besassen, und so lange diese Familie im Besitze von Naundorf sich befand, war Cassabra mit Letzterem combinirt. Bis 1651 waren die Nachkommen der Truchsesse hier, von 1657 bis 1676 Peter Dow; dann folgte 1681 Johann Siegesmund von Schardt; dann der Stiftsrath von Koseritz. Allein nach dessen Tode kam es 1731 an den Obrist von Wesenig auf Oelzschau (bis 1749); dann folgte der Landkammerath Carl von Wesenig bis 1763; dann bis 1781 Johann Gottfried Kopp aus Oschatz, dessen Sohn es 1791 an Auguste Carolina, verwittwete Obristin von Bissing geb. Freiin von Hohenthal verkaufte, Letztere aber überlies es schon 1792 kaufsweise Herrn Christian Gottlob Haussner, auf Harthau, dessen Nachkommen es noch inne hatten. Dann war Besitzer seit 1850 Herr Julius Moritz Herrmann Fischer, und jezt ist sein Nachfolger Herr Möbius.

Die Rittergutsgebäude sind durchgängig neu und in vortrefflichen Zustande. Zum Rittergute gehört das Schäfereigut und ein Bauergut mit 2½ Hufen, und es hat im Ganzen 3½ Scheffel Garten, 191 Scheffel Feld, 62 Scheffel Wiesen, 30 Scheffel Holz und 4 Scheffel Teiche (mit 10¾ Schock Satz), davon kommen 1½ Hufen in den Wüstungen Gaunitz und Krost.

Die Torfgräberei, die nun schon seit 1810 hier betrieben wird, giebt dem Rittergute einen reichen Gewinn.

Auch hat das Gut die Niederjagd auf eignen Grund und Boden und die Koppeljagd auf Oschatzer Revier.

An Zinsen kamen bisher 142 Thlr. 15 Gr. ein.

Das Dorf selbst, welches sehr häufig von Feuersbrünsten heimgesucht worden ist, bietet nebst dem Rittergute einen recht freundlichen Anblick dar.

An beiden Seiten der alten, von Klappendorf nach St. Hubertusburg führenden Poststrasse gelegen, bildet der Ort eine Gasse.

Unter den 33 Feuerstätten des Dorfes befinden sich 7 Pferdner-Güter,

Empfohlene Zitierweise:
Gustav Adolf Pönicke (Hrsg.): Album der Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen II. Section. Expedition des Albums Sächsischer Rittergüter und Schlösser, Leipzig 1856, Seite 235. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Album_der_Schl%C3%B6sser_und_Ritterg%C3%BCter_im_K%C3%B6nigreiche_Sachsen_II.djvu/353&oldid=- (Version vom 3.6.2018)