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Diese Urkunde ist nach Wittenberg, in die ehemals Ponikausche Bibliothek gekommen. Der abgetragene Thurm wurde durch einen neuen ersetzt, der auf freier Anhöhe eine herrliche Fernsicht bietet. Von der südlichen Seite wird jedoch diese Aussicht durch die Höhen des Tharander Waldes, vorzüglich aber durch den Landsberg beschränkt.

Ein schönes Geläute verbreitet seit 1829 über Soras Fluren seine Silbertöne.

Bemerkenswerth ist noch, dass auf der sogenannten „Hasenlaube“ bei Limbach bis in dem 30jährigen Krieg ein Dörfchen gestanden haben soll.

Limbach mit seinen 27 bewohnten Gebäuden gehört ebenfalls zum Gerichtsamte Wilsdruf und zum Bezirksgericht Dresden.

M. G.     




Wachwitz


liegt ¾ Stunde nordwestlich von Pillnitz hart an der Elbe. Der grössere Theil der Häuser des Ortes zieht sich in den Wachwitzer Grund hinein. Der Ort besitzt mehr Wein- und Obstanlagen, als Felder- und Wiesewachs, weil die Lage in dieser Hinsicht sehr beschränkt ist.

Das Rittergut ist nur klein, hat aber gefällige, meist neue Gebäude an einem Hügel und eine starke vortreffliche Brauerei, auch einen sehr schönen Garten und vorzüglichen Weinbau.

Zum hiesigen Rittergute gehörten bis hierher noch ausser dem Dorfe 15 auf den Höhen zerstreut liegende Weinbergsgrundstücke, welche „die Herrenberge“ heissen, 4 Lehnsweinberge zu Loschwitz und der 4 Stunden entlegene zum Coswiger Schenkgute gehörige und zur Naundorfer Flur gerechnete Knollenberg, welcher Berg im Jahre 1408 unter dem Namen „der Knorl“ vorkommt.

Uebrigens hat dieses Gut, das verschiedene Schicksale, wie z. B. verschiedene Herren hatte, ausser zwei grossen Weinbergen, welche die Unterthanen jährlich mit 40 Fuder Dünger befahren mussten und einem Gasthofe, weiter kein Eigenthum; nur die starken Zinsen und Lehngelder die es früher hatte, machten es werthvoll, wozu auch die Fasanerie und Elbfischerei-Gerechtigkeit gerechnet werden muss.

Der erwähnte Gasthof, welcher an der Pillnitzer Landstrasse ausser dem Dorfe liegt, heisst „zur Hohnpresse“, weil die Wachwitzer Unterthanen früher darinnen keltern mussten; auch diente er, unter dem Namen „der Erbpresse“ bis zum Jahre 1700 als Rittersitz für die jedesmalige Herrschaft.

Wachwitz an sich ist ein alter, sehr alter Ort, wie dies schon der Name an die Hand giebt, welcher sich auf die Ansiedelung der alten Sorben-Wenden bezieht, von welchen auch Pillnitz angelegt worden ist.

Im Jahre 1645 wurde von den damals gräfl. Lossischen Gütern Pillnitz und Schönfeld das Dorf Niederpoyritz getrennt und mit dem Rittergute Wachwitz verbunden. Wachwitz wurde vorher schon und zwar im 15ten Jahrhundert zu Pillnitz geschlagen und gehörte der von Carlowitzschen Familie.

Im 17ten Jahrhundert und zwar ums Jahr 1645 war es Besitzthum der Herren von Körbitz, von welchen es wieder an die Familie von Carlowitz kam, die es bis zum Jahre 1810 behauptet hat. Von diesem Geschlechte erwarb es die Familie von Olsusieff, von welcher es mit Niederpoyritz im Jahre 1827 der damalige Prinz-Mitregent, nachherige König von Sachsen, unser allgeliebter Landesvater Friedrich August für 40000 Thlr. erkaufte.

Wachwitz wie Niederpoyritz hat eine entzückende freundliche Lage am rechten Elbufer entlang. Unter den Einwohnern beider Orte giebt es viele Schiffer, Handwerker und Zwirnfabrikanten.

Wachwitz wie Niederpoyritz hat sehr starken Weinbau, und in beiden Orten wächst vieles und gutes Obst, wie auch Spargel und fettes Futter für das Vieh.

In nordöstlicher Richtung von Wachwitz zieht sich hier aus dem Elbthale der tiefe und enge, aber romantisch schöne Grund nach Oberrochwitz

Empfohlene Zitierweise:
Gustav Adolf Pönicke (Hrsg.): Album der Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen II. Section. Expedition des Albums Sächsischer Rittergüter und Schlösser, Leipzig 1856, Seite 175. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Album_der_Schl%C3%B6sser_und_Ritterg%C3%BCter_im_K%C3%B6nigreiche_Sachsen_II.djvu/263&oldid=- (Version vom 28.2.2018)