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schon seit langen Jahren sind alle drei Antheile in dem Rittergute vereinigt. Dieses ist mit anderthalb Ritterpferden belegt und wird zu den nutzbarsten der hiesigen Gegend gerechnet.

Wendischbora ist ein langgestrecktes, ansehnliches Dorf, dessen beide äusserste Enden wohl eine halbe Stunde von einander entfernt sind. Das eine dieser Enden wird durch ein Chausseehaus und ein grosses, schönes Gasthaus gebildet, das schon weithin sichtbar ist, und die Wanderer freundlich einzuladen scheint.

Bei diesen beiden Häusern kreuzen sich die Chausseen von Nossen nach Meissen und von Döbeln nach Dresden. In Nordosten reicht das sogenannte Reissigholz bis beinahe an das Dorf heran und jenseit desselben läuft die alte Meissen-Freiberger Chaussee vorüber.

Die Kirche von Wendischbora ist sehr alt, wie alt aber, darüber fehlen alle zuverlässigen Nachrichten. Unter den an derselben angestellten Pastoren ist der Pastor Häse als ausgezeichneter Pomolog bekannt.

Die Schule wird in einer Classe von etwa 100 Kindern besucht, zu denen auch die von Ober-Eula gehören.




Strehla.


Fährt man von Böhmen aus die Elbe abwärts nach Sachsen, so erblickt man, bald nachdem man die Grenze des Letzteren hinter sich hat, auf einem felsigen Berge am linken Ufer, ein darunter liegendes Städtchen überragend, ein stattliches Schloss und eine Kirche. Das ist der Herrensitz des schriftsässigen Rittergutes Strehla mit Kirche des zu demselben gehörigen Vasallenstädtchens.

In freundlicher Lage dehnt sich das Städtchen an dem Ufer der Elbe aus, die sich zwischen grünenden Wiesen und üppigen Feldern hinschlängelt, belebt durch den bunten Verkehr auf dem stattlichen Strome, und dem lieblichen Bilde verleiht der Schlossberg mit seinen ansehnlichen, schon aus weiterer Ferne bemerkbaren Gebäuden, einen erhöhten Reiz, so dass es schon oft der Gegenstand mehr oder minder gelungener bildlicher Darstellungen war.

Die Geschichte Strehlas reicht bis in das fernste Alterthum zurück, denn man weiss, das die dazu gehörige Herrschaft bis 1002 unmittelbares Eigenthum der deutschen Könige war, und dass sie damals einen

Empfohlene Zitierweise:
Gustav Adolf Pönicke (Hrsg.): Album der Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen II. Section. Expedition des Albums Sächsischer Rittergüter und Schlösser, Leipzig 1856, Seite 102. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Album_der_Schl%C3%B6sser_und_Ritterg%C3%BCter_im_K%C3%B6nigreiche_Sachsen_II.djvu/153&oldid=- (Version vom 3.6.2018)