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wo er, siebenundsechszig Jahre alt, am 15. December ebenfalls seine Ruhestätte in der Kirche zu Hirschfeld fand und fünf Söhne hinterliess, welche die väterlichen Besitzungen unter sich theilten. Merzdorf und Grosspromnitz erhielten eigene Besitzer, und vom Rittergute Strauch mit Hirschfeld wurden Unterthanen Leistungen und Gefälle, sowie Merzdorf und Grosspromnitz trockene Zinsen überwiesen und zugetheilt, welche indessen neuerdings theilweise abgelöst worden sind, auch erlangte Merzdorf die Erbgerichte über seine Unterthanen. Von Georgs von Köckeritz Söhnen erhielt Strauch Georg Rudolph, der 1623 in der Familiengruft beigesetzt wurde. Nach ihm besass das Gut Gottlob von Köckeritz, Georgs Sohn, welcher durch den Tod seines Oheims auch in den Besitz von Grosspromnitz gelangte, sich von Strauch wegwandte und auf dem neuerworbenen Gute wohnte. Sein Tod erfolgte 1652 und Strauch gelangte nunmehr an Abraham von Arras, der aber schon nach zwei Jahren in die Hirschfelder Kirche begraben wurde. Nach ihm fiel Strauch durch Erbschaft an Rudolph Haubold von Köckeritz aus der Bobersener Linie, und nach dessen 1668 erfolgtem Tode an den Dr. Balthasar Kraupitz, churfürstlich Sächsischen Rath und Rechtsconsulenten in Dresden, der bei einem Besuche des Herrn von Minkwitz zu Lindenau auf der dortigen Schlossbrücke vom Schlagfluss getroffen todt niedersank (1675).

Nach Dr. Kraupitz Ableben erkaufte Rudolph Haubold von Köckeritz ein Sohn Gottlobs von Köckeritz, also einer der obenerwähnten fünf Brüder, das Rittergut Strauch. Er war churfürstlicher Kammerjunker und Stallmeister und mit einer Tochter des alten Leipziger Patriziergeschlechts Pistoris vermählt. Von seiner Frömmigkeit zeugen noch zwei im Pfarrarchive zu Strauch befindliche, mit dem Wappen der Köckeritze, gezierte Bibeln von Olearius und Calovius, welche er der Kirche und Pfarre schenkte. Sein Tod erfolgte im Jahre 1691, und Hans Adam von Köckeritz, sein Bruder, Herr auf Grosspromnitz, Pfalz Veldenzischer Hofmeister und Geheimerath, trat in den Besitz von Strauch, starb jedoch schon 1699. Er war der letzte Köckeritz auf Strauch, denn nach seinem Tode erkaufte das Gut der Freiherr Hans Adam von Seyffertitz aus dem Hause Jahna, der Sohn von Köckeritzs Schwester. Er war königlich Polnischer und churfürstlich Sächsischer Generaladjutant, wurde 1715 zum Generalleutnant befördert und gehörte zu den Günstlingen König Augusts des Starken. Er kaufte Glaubitz und war mit einem Fräulein von Pflugk aus dem Hause Kreinitz vermählt. Strauch hat dem Generalleutnant von Seyffertitz vielfaches Gute zu verdanken, denn er baute das noch jetzt stehende massive neue Schloss, welches zu den stattlichsten und regelmässigsten Edelsitzen der Umgegend gehört. Dasselbe hat gewölbte Souterrains, schöne Säle und Zimmer, sowie eine kunstreiche Doppeltreppe. Auch das alte Schloss, welches einst die Köckeritze erbauten, ist noch vorhanden, ein fester Bau, der noch lange der Zeit zu trotzen vermag. Um das Wohl des Pfarrers erwarb sich der edle Mann ebenfalls grosse Verdienste, indem er die Strafgelder seiner Hirschfelder Unterthanen, – wegen eines Waldfrevels in dem königlichen Forste gezahlt, – welche ihm der König schenkte, zur Verbesserung der Einkünfte des kargbesoldeten Pfarrers zu Strauch bestimmte, so dass noch jetzt von dem Capital, welches auf den Rittergute haftet, der Pastor alljährlich zu Ostern 27 Thaler 3 Groschen empfängt. Er erweiterte den Besitz von Strauch durch den Ankauf des Schenkgutes und einer Mühle zu Hirschfeld, baute eine neue Schäferei und liess auch ausserdem, wie in Glaubitz, viele Gebäude aufführen. Nach seinem Tode erbte Strauch Rudolph Gottlob von Seyffertitz, sein zweiter Sohn, der am 5. Juli 1741 zu Strauch starb, worauf das Gut in Besitz von dessen Bruder Hans Gottlob von Seyffertitz gelangte, der es 1751 an den Sächsischen Oberstleutnant Heinrich Gottlob von Bibra verkaufte. Dieser vollführte den Ausbau des neuen Schlosses hatte aber das Unglück in Strauch einige Kinder durch den Tod zu verlieren, worauf er das Gut verkaufte und sich nach Thüringen auf seine dortigen Besitzungen begab.

Strauch kam durch Kauf an den königlich Polnischen und churfürstlich Sächsischen wirklichen Geheimerath Johann Friedrich von Erdmannsdorf, welcher nach siebenjährigem Besitze 1762 mit Tode abging und das Gut auf seinen Sohn, den Kammerherrn Carl Friedrich von Erdmannsdorf vererbte, der auch Schönfeld alten und neuen Theils bei Grossenhain besass. Bei dessen am 12. November 1772 erfolgtem Ableben waren vier Söhne vorhanden, Friedrich August, Carl Adolph, Alexander Ferdinand und Heinrich Ludwig, die unter Vormundschaft bis 1792 im Besitze sämmtlicher väterlichen Güter blieben; in diesem Jahre aber erkaufte Strauch der churfürstlich Sächsische geheime Finanzrath und späterhin königlich Sächsische Geheimerath Carl Friedrich Freiherr von Rochow, gestorben 1811 zu Dresden und in der Familiengruft zu Pirna beerdigt. Seine Nachfolger im Besitze Strauchs waren Gotthelf Christian Friedrich Freiherr von Rochow, königlich Sächsischer Hof- und Justizrath, von 1813 an Polizeipräsident in Dresden und seit 1824 Director des dritten Departements der Landesregierung daselbst, der am 29. December 1829 in der Residenz mit Tode abging und auf dem weiten Kirchhofe bei Dresden seine letzte Ruhestätte fand, und Carl Friedrich Ludwig Freiherr von Rochow, königlich Sächsischer Apellationsrath in Dresden, seit 1816 königlich Preussischer Regierungsrath und später wirklicher geheimer Justitzrath in Naumburg. Bernhard Freiherr von Rochow, des Ersteren einziger Sohn erbte vom Vater die Hälfte von Strauch und erkaufte

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Gustav Adolf Pönicke (Hrsg.): Album der Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen II. Section. Expedition des Albums Sächsischer Rittergüter und Schlösser, Leipzig 1856, Seite 44. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Album_der_Schl%C3%B6sser_und_Ritterg%C3%BCter_im_K%C3%B6nigreiche_Sachsen_II.djvu/066&oldid=- (Version vom 29.10.2017)