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Adolf Glaßbrenner: Der Weihnachtsmarkt. In: Berliner Volksleben 1, S. 233–272

Stud. med. (indem er bezahlt) Gratias, Herr Brautvater! (er nimmt die Haube, empfiehlt sich, schleicht um die Bude herum, reißt schnell die Thür derselben auf und tritt plötzlich vor das erschrockene Mädchen). So, mein Fräulein! Sie haben mir selbst erlaubt, mir eine Crösinn zu suchen und sie unter diese Haube zu bringen. (er will ihr die Haube aufsetzen.)

Putzmacherin. Um Himmelswillen, entfernen Sie sich! Was sollen die Leute davon denken! Ich bitte Sie recht schön, gehen Sie wieder hinaus; wir wollen uns dann weiter unterhalten.

Stud. med. Mein Zweck ist erreicht; Sie haben mich, ich habe Sie überlistet: wir sind quitt. (er geht hinaus und tritt wieder vor die Bude.) Aber eins müssen Sie mir versprechen, nämlich, daß ich Sie heut Abend nach Hause begleiten darf.

Putzmacherin. O nein, daraus wird nichts! Je dreister Sie übrigens werden, je mehr verkennen Sie mich. Mein Vater war Beamter; seine Wittwe und ich, Beider Tochter, führen dies Putzgeschäft.

Stud. med. Ah, das ist brav! Haben Sie die Güte, mir Ihre Wohnung zu sagen; ich nehme von jetzt an meinen ganzen Bedarf von Ihnen und (seufzend) – von Ihrer Mutter.

Baron. Ich auch.

Putzmacherin. Hier ist unsere Adresse; sie finden dieselbe übrigens auch an Ihrer Haube.

Stud. med. Die nehme ich[1] in keinem Falle mit!

Putzmacherin. So nimmt sie dieser Herr. (sie will die Haube dem Baron übergeben.)

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: ich ich
Empfohlene Zitierweise:
Adolf Glaßbrenner: Der Weihnachtsmarkt. In: Berliner Volksleben 1, S. 233–272. Engelmann, Leipzig 1847, Seite 251. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Adolf_Gla%C3%9Fbrenner-Der_Weihnachtsmarkt.djvu/21&oldid=- (Version vom 31.7.2018)