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Voranschlag Ausgabe
Ketten sammt Legen derselben    840 000    ℳ 557 000
Vier Kettenschiffe 364 000 300 000
Für Fähren 10 000 7 000
Gründungskosten 26 000 10 000
Summa    1 240 000 874 000

Ueber seitherige Betriebsresultate lässt sich bei dem durchschnittlich kaum 21/2 monatlichen Betriebe noch nicht viel mittheilen. Noch gewagter wäre es, daraus auch nur eine angenäherte Rentabilitätsberechnung aufstellen zu wollen. Doch mögen immerhin einige Zahlen folgen:

Bis Ende August wurden in 170 Betriebstagen 6135 Bergkilometer zurückgelegt und dabei 53 425 k Kohlen verbraucht.

Auf einen Betriebstag kommen 156 Fahrstunden, 36,0 km, 3 142 k Kohlen. Der Kohlenverbrauch pro Stunde ergiebt sich zu 200 k. Befördert wurden in genannter Zeit in 50 Zügen 601 Fahrzeuge, und zwar 536 beladen, 65 leer. Es waren darunter:

250 mit Ladung von 25 bis 50 t
300 mit Ladung von 50 bis 100 t
50 mit Ladung von 100 bis 200 t
1 mit Ladung von 300 t
Zusammen 601

Der Ladungsraum sämmtlicher Fahrzeuge ist 34 961 t, die wirkliche Ladung war 21 614 t, d. h. etwa 70 pCt.[WS 1]

Die Einnahme an Schlepplohn betrug 46 085 ℳ.

Für den Monat September sind die Daten folgende: Befördert wurden 10 093 t in 408 Fahrzeugen (wovon 98 directe, 193 locale, 117 leere). Die Einnahme an Schlepplohn betrug 19 900 ℳ. Auf einen Wunsch, der im Schoosse der Versammlung laut wurde, knüpfte an diesen Vortrag der Vorstand der Schleppschifffahrts-Gesellschaft Heilbronn, Hr. Commerzienrath Linck, noch einige weitere Bemerkungen in Bezug auf die Zukunft des Unternehmens. Seien schon die seitherigen Resultate als äusserst zufriedenstellend zu bezeichnen, so erscheine der Blick in die Zukunft noch hoffnungsvoller, besonders wenn der Betrieb noch derart eingerichtet werden kann, dass das Umladen der Güter in Mannheim wegfällt, indem entsprechend gebaute Schiffe mit grosser Ladung vom Rhein auf den Neckar und umgekehrt übergehen können. Dies würde sich besonders für den Kohlenbezug aus der Ruhr- und Saargegend als vortheilhaft erweisen. Nimmt das Unternehmen gleich guten Fortgang, wie es begonnen hat, so wird man auf die Anschaffung weiterer Schlepper und somit auch auf die Vermehrung des eingezahlten Actiencapitals Bedacht nehmen müssen, um so mehr, als die Gesellschaft bis jetzt eigener Gebäude, wie Büreau, Werkstätte u. s. w. entbehrt. Um Massengüter, welche über Mannheim gehen, dem Neckar zuzuführen, wird man in Heilbronn entsprechende Ladevorrichtungen herstellen müssen, um die Güter daselbst der Bahn zu übergeben bezw. ihr abzunehmen.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. pCt. ist die alte Abkürzung für Prozent (%).
Empfohlene Zitierweise:
Rudolf Ziebarth (Red.): Kettenschifffahrt und ihre Einführung auf dem Neckar. , Berlin 1878, Seite 414. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:1878_Wochenschrift_des_Vereines_Deutscher_Ingenieure_Nr_48.pdf/9&oldid=- (Version vom 14.2.2021)