Anonym: Über die Ursachen der Theurung aller Lebensmittel, besonders in dem Fränkischen Reichskreise, von deren betrübten Folgen, und den Mitteln, einen billigen Preis wieder herzustellen | |
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daß die Bewohner der Städte und diejenigen Landleute, welche nicht selbst so viel Getraid bauen, als sie zu ihrer Nothdurft brauchen, nicht dabey bestehen können. Ihrer sind an Handwerksleuten, geringen Hausbesitzern, Söldnern und Taglöhnern immer eine größere Anzahl, als derjenigen, welche nicht nur ihre Nothdurft erbauen, sondern auch einen Überfluß zum Verkauf erzeugen.
Da also kein wirklicher Mangel an Getraid vorhanden ist, woher rührt denn die Theurung? Ein Problem, welches zuerst aufgelöst werden muß, wenn man die Mittel, wie derselben abzuhelfen sey, ausfindig machen will, so wie der Arzt die Krankheit am leichtesten heilen kann, wenn er deren Ursprung und Ursachen, nebst ihrer Beschaffenheit kennet.
Der Bauer kann nur wenig zur Entstehung einer Theurung beytragen. Er benützet sie, aber er kann sie nicht verursachen. Wir haben in Franken, nach dem Verhältniß des Ganzen gerechnet, sehr wenige große Bauernhöfe mehr. Sie sind fast alle unter zwey,
Anonym: Über die Ursachen der Theurung aller Lebensmittel, besonders in dem Fränkischen Reichskreise, von deren betrübten Folgen, und den Mitteln, einen billigen Preis wieder herzustellen in: Journal von und für Franken, Band 2. Raw, Nürnberg 1791, Seite 276. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:%C3%9Cber_die_Ursachen_der_Theurung_aller_Lebensmittel,_besonders_in_dem_Fr%C3%A4nkischen_Reichskreise,_von_deren_betr%C3%BCbten_Folgen,_und_den_Mitteln,_einen_billigen_Preis_wieder_herzustellen.pdf/6&oldid=- (Version vom 15.9.2022)