Anonym: Über die Ursachen der Theurung aller Lebensmittel, besonders in dem Fränkischen Reichskreise, von deren betrübten Folgen, und den Mitteln, einen billigen Preis wieder herzustellen | |
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getrieben, und doch stand der Preis desselben niemahls so hoch.
Was sind nun gegenwärtig schon die Folgen von der seit einigen Jahren andaurenden Theurung, und was wird erst daraus entspringen, wenn sie länger dauern sollte?
1) Der Rentenirer, der bloß von dem Einkommen seiner Capitalien lebt, genießt jetzt 3 höchstens 4 vom Hundert. Wenn man in Betrachtung ziehet, daß er den Kaufmann und Handwerksmann damit unterstützet, und weil diese Stände sehr herunter gekommen sind, gar oft einen Theil seines Capitals einbüßet, so darf man wohl sagen, daß er im Durchschnitt nicht die Hälfte der Zinsen, die er vor 10 bis 20 Jahren einzog, jetzt empfange: alles, was er braucht, muß er hingegen noch so theuer als sonst bezahlen. Die nothwendige Folge davon ist, daß er sich, so viel nur immer möglich ist, einschränket. So wenig ich einem bloßen Rentenirer das Wort reden will; so ist doch nicht zu läugnen, daß er es ist, der den Kaufmann, den Fabrikanten und Handwerker nicht nur durch Geldvorlehen
Anonym: Über die Ursachen der Theurung aller Lebensmittel, besonders in dem Fränkischen Reichskreise, von deren betrübten Folgen, und den Mitteln, einen billigen Preis wieder herzustellen in: Journal von und für Franken, Band 2. Raw, Nürnberg 1791, Seite 285. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:%C3%9Cber_die_Ursachen_der_Theurung_aller_Lebensmittel,_besonders_in_dem_Fr%C3%A4nkischen_Reichskreise,_von_deren_betr%C3%BCbten_Folgen,_und_den_Mitteln,_einen_billigen_Preis_wieder_herzustellen.pdf/15&oldid=- (Version vom 15.9.2022)