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wenn sie ihre Arzneyen, deren Wirkungsart, rechte Gebrauchszeit, Gabe u. s. w. sie nicht verstehen, ob sie sie schon selbst zubereitet haben sollten, beym Hausirengehen in Städten und auf dem Lande, den Kranken sowohl als Gesunden, größern Absatzes wegen, anpreisen und aufdringen.

 II.) Zweyte Ordnung – Heimliche Pfuscher. Diese begreift zwey Unterabtheilungen, nämlich:

 1.) Diejenigen, die eine mit der Arzneykunst genau verbundene Wissenschaft, mit mehr oder weniger Lob ausüben, aber zugleich die Gränzen ihres Berufes, eigenmächtig, gegen alle Ordnung, meistens aus falschem Eigendünkel – oder schändlicher Geldgierde erweitern. Dieses ist nicht selten der Fall bey denenjenigen, die die Apothekerkunst, die Chirurgie oder Wundarzneykunst in Städten und auf dem Lande, und die Hebammenkunst treiben. Diese Classe liefert oft sehr blutige Opfer!

 2.) Diejenigen, die gewöhnlich Mangel an allen Kenntnissen leiden – nach einem, ererbten oder erkauften alten Buche curiren, dabey aber ihr Wesen so ziemlich im Stillen treiben. – Hieher gehören Urinschauer von Profession, alte Weiber, Kräuter-Weiber,