Sei'l bello aspetto non mi fosse tollo
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Vermißte ich den schönen Anblick nimmerDer Fraue, die ich anzuschaun begehre,
Um die ich weinend, seufzend mich verzehre
So fern von ihres Angesichtes Schimmer:
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Was lastend auf mir drückt, daß ich in schlimmerMarternder Pein der Qual mich nicht erwehre,
Dieweil es, atm’ ich auch, das Leben sehre,
Wie einem, dem die Hoffnung flieht für immer –
Dann wär’ mir leicht, wär’ aller Gram entschwunden!
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Doch muß wie einst ich ihren Anblick missen,Schlägt Minne mich mit Leid und Kümmernissen,
Dann bin ich hoffnungsvollem Trost entrissen,
Und alles, worin andre Glück gefunden,
Ist umgekehrt mit Ekel mir verbunden.