Schwarzrothgold
Schwarzrothgold.
Die Wetterwolken lagern auf dem Meere,
Gleich einem zornerfüllten Racheheere!
Es ringen aus dem dunkeln Schoß
Sich züngelnd gold’ne Blitze los!
So springen sie hinunter in die Fluten;
Es glüht nur, wie der letzte Friedenstraum,
Das Abendroth am fernen Himmelssaum.
Du schwarze Nacht voll Graus und Tod,
Du gold’ner Blitz, du träumerisches Roth,
O schwarzrothgold, du heil’ge Trikolore!
Natur schwingt dich in stürmischem Bewegen;
Dem alten Banner jauchzt das Herz entgegen!
Ich fühl’s durch meine Adern stürmisch beben!
Die heil’gen Schwüre ew’ger Treue,
Und der Begeist’rung Götterweihe,
Der Thatendrang, die Lebenslust,
Das alles ist auf einmal jung geworden,
Das jauchzt Natur in stürmischen Akkorden,
Das jauchzt Natur in tausendstimm’gem Chore:
O schwarzrothgold, du heil’ge Trikolore!
Ja Deutschland ruht im schwarzen Leichentuche:
Die dunkle Trauer ziemt dem Vaterlande;
Schwarz ist die ew’ge Farbe seiner Schande!
Die Jugend harrt das Schwert in ihren Händen;
Roth flammt der Freiheit Feuer in die Weite;
Roth ist das Opferblut im heilgen Streite.
Auf in die Zukunft; sprengt die morschen Schranken;
Denn euer ist die Zukunft, ihr Gedanken!
Denn golden, golden sind der Hoffnung Sterne!
Ob wir in Qual, ob wir in Fesseln ringen:
Die Freiheit naht; sie naht auf Blitzesschwingen;
Zerschmelzt die Eisenketten, sprengt die Thore: