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Für die im Jahr 1927 durch das Landesamt für Denkmalpflege in Gang gebrachte wissenschaftliche Sammlung der Flurnamen in Württemberg war von Anfang an auch eine umfassende Durcharbeitung archivalischer Ueberlieferung in Aussicht genommen. Es war aber zugleich vorauszusehen, daß von den Bearbeitern nur wenige mit archivalischen Arbeiten vertraut sein würden. An Stelle eines förmlichen Lehrgangs, der auch bei größerem Zeitaufwand kein vollkommenes Ergebnis versprochen hätte, regte nun die Archivdirektion an, den Bearbeitern eine gewissen Anleitung zu geben, um sich selbst in den Stoff einzuarbeiten. In ihrem Auftrag habe ich am 12. April 1928 vor den für die Flurnamensammlung bestellten Obmännern eine dreistündige Vorlesung „zur Einführung in Schrift und Schreibweise der Lagerbücher und Urkunden“ gehalten. Den Teilnehmern waren dazu die von mir ausgewählten vom Flurnamenarchiv des Landesamts für Denkmalpflege herausgegebenen „Schriftproben aus Urbaren und Lagerbüchern des 14. bis 18. Jahrhunderts im Württ. Staatsarchiv, Verlag Silberburg in Stuttgart 1928“, in die Hand gegeben worden, in denen dem alten Schriftbild der Quellen jeweils die buchstabengetreue Uebertragung in heutige Schriftform gegenübergestellt ist.

Aus diesem Vortrag ist die vorliegende Schrift mit ihren Tafeln erwachsen. Sie wendet sich nicht allein an die Flurnamensammler, sondern an alle, die in archivalischer Kleinarbeit an Orts- und Landesgeschichte tätig sein wollen. Sie will keineswegs in allem unterrichten, was man dazu braucht, sie will nur die Wege zeigen, auf denen das, was nötig ist, gefunden und zu eigen gemacht werden kann.

G. M.
Gebhard Mehring: Schrift und Schrifttum
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