Schnelligkeit der sächsischen Eilpost im Jahre 1571

Gräber in der Sophienkirche Schnelligkeit der sächsischen Eilpost im Jahre 1571 (1893) von Georg Müller
Erschienen in: Dresdner Geschichtsblätter Band 1 (1892 bis 1896)
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Schnelligkeit der sächsischen Eilpost im Jahre 1571.

Kurfürst Angust hatte der Verbesserung des Postwesens in seinem Lande große Fürsorge zugewendet. Namentlich legte er auf schnelle Beförderung der Zeitungen aus fremden Ländern großen Werth. Die Aemter wurden angewiesen, sie mit der größten Beschleunigung seinem Hoflager zugehen zu lassen. Ueber die Beförderung eines französischen Hofberichts sind wir dadurch unterrichtet, daß die einzelnen Aemter dem Boten die Ankunft mit genauer Angabe der Zeit bescheinigten. Die Depesche kam an

am 2. Oktober 11 Uhr nachts in Langensalza,
3. " 7 " vorm. " Weißensee,
3. " ½2 " nachm. " Eckartsberge,
3. " 9 " abends " Weißenfels (?),
4. " 6 " früh " Leipzig,
4. " 11 " mittags " Grimma,
5. " 1 " nachts " Meißen;

sie wird demnach am 5. Oktober früh beim Oeffnen der Thore in Dresden eingetroffen sein. (Loc. 8515: Landgräflich Hessische Schreiben, 1570–72, Bl. 248b.)

G. Müller.