Schatten des dunklen Ostens/Rasputin
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Während die Reaktionäre mit den Revolutionären im wütendsten Kampfe lagen, das Auftauchen des gemeinsamen neuen Feindes, des Kommunismus, übersehend, sind am politischen Horizont Gespenster aufgetaucht, den Gestalten der Apokalypse vergleichbar.
Das unheilbringendste war der Pferdedieb, Säufer und Wüstling Rasputin — Grischka Rasputin.
Schon der Name Rasputin, Wüstling, schrieb dem geheimnisvollen Abenteurer den Weg seines Lebens vor.
Seine späteren Beinamen, wie „heiliger Greis, geistlicher Vater, Wundertäter, Wonnespender“, stehen jetzt noch im grellen Gegensatz zu seiner Unsterblichkeit als Rasputin in des Wortes geradester Bedeutung.
Ein Bauer aus dem Tobolsker Gouvernement in Sibirien, Analphabet und Gewohnheitssäufer, war Rasputin in Gemeinschaft mit Zigeunern dem Pferdediebstahl ergeben und wurde von der Polizei und den Bauern hart verfolgt.
Nach einem mißlungenen Diebstahl fast ertappt, gelang es ihm, sich im letzten Augenblick in ein entlegenes Kloster zu retten, wo er vom Prior, dem streng asketischen und psychisch anormalen Mönch Pimen, aufgenommen wurde.
Im Kloster wurde Bruder „Gregor“ im Schreiben und Lesen unterrichtet, aber es zeigte sich bald, daß er zum geistlichen Berufe nicht nur aus Mangel an Bildung, sondern auch durch seinen Hang zu Ausschweifungen für nicht geeignet befunden wurde.
In den Dörfern Rußlands sind heute noch über die romantischen Streifzüge Rasputins die verschiedensten Legenden im Umgang.
Über seine Erfolge bei Frauen und über seine seltsame Kunst, auf Menschen einzuwirken, gibt es die unglaublichsten Dinge zu hören.
War der Prior Pimen für sein Kloster ohne Geld und galt es, die frommen und reichen Kaufleute von Tobolsk für Unterstützungen zu gewinnen, so wurde immer der Bruder Gregor gewählt, dem es fast jedesmal gelang, Opfergaben seinem Kloster heimzubringen.
Diese Kunst des so oft sittenlosen Brüderchens wurde von dem Kloster hochgeschätzt und war auch der Grund, daß man ihm manche Umtriebe verzieh.
Als aber die Nachrichten über seine Trinkgelage, seine Hazardspiele und seine geschlechtlichen Orgien, die die unausbleiblichen Begleiterscheinungen seiner Bettelexpeditionen waren, sich immer mehr in Umgang setzten und als auch seine früheren Umtriebe mit Pferdediebstahl und dergleichen ruchbar wurden, da war an sein Verbleiben im Kloster nicht mehr zu denken.
Da kam zu dem großen Sündenregister nun noch ein Totschlag Rasputins bei einem Liebeshandel und es blieb ihm von da an verwehrt, die Pforten des Klosters zu durchschreiten.
So zog er denn in der Mönchskutte sühnend durch die Dörfer Sibiriens, tauchte später in der Wolgagegend auf, wo er in kürzester Zeit als „heiliger Mann Gottes“ unter den Betschwestern aus der Klasse der reichen Kaufmannsfrauen berühmt wurde.
Man konnte Rasputin außerordentliche Fähigkeiten nicht absprechen. Seine scharfen, durchdringenden, feurigen Luchsaugen schienen jeden, den sie trafen, zu verbrennen und die geheimsten Wünsche des Herzens zu entdecken.
Starke hypnotische Kraft und die Macht unentrinnbarer Suggestion wirkten sich auf ganze Massen ebenso unheilbringend aus wie auf das einzelne Individuum.
Seine Stimme konnte seltsam befehlen und überzeugen, diese hohle Stimme, die dem düsteren Rauschen der Bäume des sibirischen Urwaldes glich, wo seine dunkle Jugend verborgen lag, die hallte in den Seelen mit unentrinnbarer Gewalt nach.
Einmal frühmorgens fuhr ich in einer leeren Trambahn durch Petersburgs Straßen.
Ich war in das Lesen einer Zeitung vertieft, als ich ganz plötzlich einen starken Stoß verspürte, wie einen Schlag auf den Kopf.
Mich umwendend, bannte mich der Blick eines hohen, hageren, bezwingenden Mannes mit blassem, hagerem, fast asketischem Gesicht.
Ein reicher, prächtiger Zobel und eine ebensolche Mütze kleideten stattlich den Fremden.
Der Schnitt seines Mantels war aber von einer Eigenart, die an die Kutte eines Mönches gemahnte.
Meine Verwunderung über des Mannes Eigentümlichkeit stieg, als ich bei einem Auseinanderschlagen des Pelzes bemerkte, daß er unter diesem ein gewöhnliches russisches Seidenhemd trug und daß seine Beine in hohen Juchtenstiefeln steckten. Wider meinen Willen fühlte ich mich gezwungen, in das Auge des Fremden zu sehen und da sah ich mit Schaudern, daß diese bezwingenden Augen leuchtenden Strahlen gewichen waren.
Diese Strahlen kreuzten in seinem Gesicht, sich unheimlich auswirkend.
Langsam wurden nach einer Weile wieder Gesicht und Augen des Fremden für mich sichtbar und lächelten mich so spöttisch und verachtend an, daß mir vor Ärger das Blut in den Kopf stieg.
Es kam mir zum Bewußtsein, daß ich hypnotisiert war.
Ich bemühte mich daher, seinem Blick auszuweichen.
Beim Aussteigen mußte ich an ihm vorbei.
Er berührte mich leicht mit seiner Hand und redete mich an:
„Ich weiß, Du bist ein Gelehrter, ich erkenne es. Warum wehrst Du Dich gegen mich, den Mann Gottes, gegen mich, Gregor Rasputin?“
Das war meine erste Begegnung mit Rasputin.
Die zweite war eine solche mystischen Charakters.
In der Petersburger Akademie der Künste wurde eine Bilderausstellung eröffnet.
Ganze Scharen von Besuchern stauten sich vor dem Bild eines in England lebenden russischen Malers, Nikolai Rajewski.
Das noch unfertige Porträt stellte einen hohen, mageren Menschen in schwarzem, mönchhaftem Kittel dar.
Schwarzes, auf die Stirne fallendes Haar und ein ebensolcher verwirrter Bart rahmten ein trockenes, abgehärmtes Antlitz ein.
Im Katalog hieß es:
Bild 114 … Das Porträt eines Unbekannten.
Nicht Haar, nicht Tracht und Antlitz waren es, die den Eindruck des Bildes ausmachten.
Einzig der tiefe, durchdringende Blick des Bildes war es, der alle an sich zog, wie das Auge eines Raubtieres, auf den Angriff lauernd, leuchtete er aus der Bleiche des Gesichtes in die Menge, die staunend herumstand.
Wie auch ich endlich nahe an das Bild herankomme, ist es, als wäre vor den Wolfsblick des Bildes ein leuchtender Schleier gelegt, der wie aus geheimnisvoller Tiefe aus den Höhlen der Augen flimmerte.
„Ein Teufel — kein Mensch“, ruft ein Besucher aus.
„Rasputin“, flüstert erkennend ein anderer.
„Die dunkle Macht“, seufzt eine fromme Dame.
„Ein heiliger, mächtiger Mann Gottes“, raunt es ringsherum.
Und immer kommen und gehen die Leute, unheimlich erfüllt von dem Eindrucke des Bildes.
Meine dritte Begegnung mit Rasputin gestaltete sich für den Mann Gottes sehr tragisch.
Der Reporter der Tageszeitung, die ich leitete, rief mich an, mir die Sensationsnachricht übermittelnd, daß Rasputin ermordet und daß die Behörde nach seinem Leichnam fahnde.
Nach ein paar Stunden berichtete man mir die Auffindung des Ermordeten.
An Ort und Stelle gekommen, hatte man gerade Rasputins Leiche aus der Eisrinde des gefrorenen Newaflusses herausgefischt und an das Ufer gebettet.
Er trug einen wunderbaren Pelz, ein Hemd aus schwarzer Seide, Stiefel aus Lack, mit warmen Galoschen geschützt.
Das Gesicht war zerschlagen, die Augen verletzt und der Hals voll Würgespuren.
Er wurde das Opfer politischer und persönlicher Rache zugleich, keine Geringeren als der Großfürst Dimitrij, der Graf Sumarokow-Elston und der Dumaabgeordnete Wladimir Purischkiewitsch entpuppten sich als die Mörder Rasputins.
Der Porträtmaler Rajewski, der das schon erwähnte Bildnis Rasputins gemalt, hatte sich für diesen so geheimnisvollen Mann auf das allerlebhafteste interessiert und viel über den „Mann Gottes“ zu erzählen gewußt.
In den vielen Erzählungen Rajewskis kehrte Rasputins unheimlicher, übermächtiger Einfluß auf die Frauen immer wieder.
In den Alkoven der vornehmsten Aristokratinnen war der Wüstling im Mönchskittel geradezu daheim.
Auch die Boudoirs ältlicher Kaufmannsfrauen und Varietédamen wußten die erbaulichsten Dinge über diesen so mächtig gewordenen Pferdedieb zu erzählen.
Rasputin verstand es eben, wie selten ein Mann, voll Feuer hinzureißen.
Sein Spruch: „Das Weib ist zum Vergnügen des Mannes und zur Schaffung seines Ruhmes da“, ist ein geflügeltes Wort geworden.
Die frommen Leute wieder erzählten über die Inbrunst seines Gebetes Erstaunliches.
War sein Gebet auch einfach, ja im Wort geradezu kulturlos, so war es doch hinreißend begeisternd und leidenschaftlich, so verzückt, als schaue er dabei wahrhaft das Antlitz Gottes.
Das nervöse Zucken seiner Schultern und Hände, die Urlaute seiner Stimme, die krampfartigen, aus flehender Qual sich steigernden Bewegungen der Mienen, die Tränen im Feuer seiner Augen, alles das zusammen machte auf die frommen, mystisch veranlagten Andachtsteilnehmer einen geradezu erschütternden Eindruck.
Das dumpfe Drohen seiner gewaltigen Stimme machte zutiefst die Seelen seiner Frömmlinge erbeben und es war für seine Frauengefolgschaft geradezu ein herzzerreißender Anblick, wenn er vor den Heiligenbildern in die Knie fiel, seine Arme ausstreckte und fast gebietend zu beten begann:
„Wende Deine Augen zu uns, o Gott, gib uns ein Zeichen, auf daß wir wissen, daß Du uns erhörst.“
Und den Betenden um ihn herum, die alle wie im Fieber waren, schien es dann wirklich, als schauten die Abbildungen der Heiligen lebendig und sich bewegend auf sie nieder.
Der Maler Rajewski erzählte auch, daß einmal während einer Porträtsitzung ein sehr bekannter Aristokrat mit seinem Auto bei Rasputin vorgefahren kam, vor dem „Mann Gottes“ in die Knie fiel und flehte:
„Väterchen, komme, hilf uns, mein Bruder liegt im Sterben.“
Sofort aufspringend, ohne Pelz und Mütze zu nehmen, stürmte er die Treppen hinab, immer vor sich hinflüsternd:
„O mein Gott, o mein Schöpfer, laß mich noch zur Zeit kommen.“
Im Palais findet Rasputin einen schon alten Mann, der von schweren asthmatischen Anfällen bedroht und durch Herzschwäche dem Ende nahegebracht ist.
Der Kranke liegt ohne Bewußtsein da.
Rasputin blickt den in Ohnmacht Daliegenden lange und starr an und dann betet er, daß es klingt, als heule irgendwo ein erschreckter Hund in stürmischer Winternacht:
„Warum, Du Sünder, flehst Du nicht selbst voll Inbrunst Gottes Hilfe an? Warum bittest Du nicht aus der ganzen Tiefe Deines Herzens: Nimm die Krankheit von mir und schenke mir Kraft, damit ich Deine Größe und Heiligkeit preisen und loben kann in Ewigkeit. Wache auf und bete so, wie ich für Dich zu Gott gefleht. Wache auf!“
Und der Bewußtlose fängt wirklich an sich zu regen, schlägt groß verwunderte Augen auf, greift mit beiden Händen nach seinem Herzen und beginnt zu beten, wie ihm geheißen.
Ein anderer meiner Bekannten, der russische Kritiker Ismajlow, wußte wieder folgendes zu erzählen:
„Nach großer Mühe gelingt es mir, bei Rasputin vorzusprechen. Obgleich ich ein Interview mit ihm haben will, schütze ich vor, über gemeinsame Wolgafreunde mit ihm sprechen zu wollen.
Eintretend sehe ich ihn in einem Armstuhl sitzen, seinen Blick durchdringend auf mich gerichtet.
Mit einem Lächeln voll Nachsicht flüstert er:
„Ihr seid Journalist, warum wollt Ihr mich irreführen?“
Dann schweigt er.
Ich bin ebenfalls vor Betroffenheit ganz wortlos, zumal ich Rasputins Widerwillen gegen Journalisten, die ihm zuweilen arg an den Leib rückten, wohl kannte.
„Über mich werde ich nicht zu Dir reden“, beginnt endlich nach langem Schweigen Rasputin, „aber ich will Dir manches über Dich selbst sagen. Als Du elf Jahre alt gewesen, warst Du vom Tode bedroht. Ich sehe den Tod fliehen, mannshoch über der Erde. Wie war das, berichte mir!“
Und der nun noch mehr betroffene Ismajlow muß wirklich eingestehen, daß er gemeinsam mit seinem Bruder im eigenen Gemüsegarten auf Hasenjagd aus war. Zwischen den Beeten gehend, stolperte er und fiel zu Boden. Das war seine Rettung, denn gleichzeitig schoß der Bruder auf den aufgescheuchten Hasen und er entging durch den Fall knapp der tödlichen Kugel.
Dann nach diesem Eingeständnisse verabschiedete Rasputin den Journalisten mit der Warnung:
„Meide eine kleine Straße, in der ein rotes Haus mit zwei Türmen steht. Denke daran und verlasse mich.“
Ob mein Freund Ismajlow die Warnung Rasputins befolgt, weiß ich nicht, denn die blutigen Wirren haben uns auseinandergerissen und einen Nachrichtenverkehr unmöglich gemacht.
Auch Alfred Rodé, der Besitzer der berühmten „Villa Rodé“, und einige Leibgardeoffiziere wußten viel über Rasputin, im besonderen über seine berühmt gewordenen Orgien zu erzählen.
Seine Zügellosigkeit, sein Zynismus und seine Roheit grenzten an das Unglaubliche.
Nicht selten beleidigte er seine Zechkumpane, sie arg verhöhnend und erniedrigend.
Einmal, seine nahe Beziehung zum Kaiserhause rühmend, zeigte er auf sein gestricktes Seidenhemd und rief lachend:
„Das hat Saschka gestrickt.“
Es entstand ein fürchterlicher Skandal. Ein Gardeoffizier schlug auf Rasputin los und es entbrannte ein Kampf, in dem der Offizier „den Mann Gottes“ am Kopf mit einer Weinflasche verwundete.
Die Villa Rodé war nicht nur Zeuge der wüstesten Orgien, die Rasputin hier mit Mädchen und Frauen feierte, sie war auch der Ort geheimster politischer Anschläge und Verschwörungen.
Wie die Geheimnisse des spanischen Hofes muteten Rasputins Umtriebe an, nur daß hier das Jahrhundert ein späteres war und daß der Held dieses Hofes ein gewöhnlicher Schwindler und Pferdedieb gewesen.
Rasputin war von allen gegen ihn gerichteten Anschlägen wohl informiert.
Er hatte auch manchen davon überleben können, war aber immer von der Vorahnung befangen, unnatürlich zu enden.
Vor dem Tode hatte er Furcht und Grauen, obgleich er mit der Todesmystik immer seinen Unfug trieb.
Am Krankenlager der Zarin rief er einmal begeistert und beschwörend aus:
„Kein Haar wird Euch vom Kopfe fallen, so lange meine Bilder und Kleider, von meinem Leib getragen, in Eurem Besitze. Denket daran!“
Und die Zarin glaubte daran, ließ sich sieben Bilder Rasputins machen und sich ein in sieben Stücke gerissenes Seidenhemd des „Wunderbaren“ schenken.
Das Spiel mit der Mystik, das Vorausahnen von Katastrophen und das Beherrschen jeglicher Situation war Rasputins Macht und Geheimnis.
Er war ein Tier, dieser „Mann Gottes“, und doch ein ungewöhnlicher Mensch.
Er hatte dem Zaren sein Ende prophezeit.
Er hatte ihm gesagt, daß das Haus der Romanows hinsterben werde, wenn seine Bilder und Kleiderfetzen ihrem Besitze geraubt würden.
Und das Leben der Romanows war wirklich verwirkt, als der Kommissär Jurowski ihnen die Bilder und Hemdfetzen Rasputins abgenommen.
Er war ein Teufelsdiener, der Antichrist.
An der Spitze der Organisation, die dem Leben Rasputins nachstrebte, standen der Moskauer Metropolit Makar, der Bischof aus Samara, Pimen und der Mönch Heliodor, hinter denen die nationalistischen Kreise des Reiches standen.
Zweimal konnte er versuchten Anschlägen auf sein Leben glücklich entgehen.
Einmal, als der Mönch Heliodor ein halbverrücktes Weib anstiftete, ihn zu ermorden, wo er mit einem Stich in den Bauch davon kam, und das andere Mal, als er mit der Palastdame der Zarin nach Zarskoje-Selo fahren wollte und sein Schlitten von einem unbekannten Auto überfahren wurde.
Nach dem tödlichen Attentat auf Rasputin kannte die Verzweiflung der Kaiserin und deren Töchter keine Grenzen, man trug sogar Trauerkleider nach ihm. Sein Leichnam war in einer herrlichen Kapelle aufgebahrt worden, die speziell im Kaiserdorfe erbaut wurde und die täglichen Pilgerfahrten der kaiserlichen Familie bezeugten die tiefe Trauer um den „heiligen Vater“, dessen Leben so mystisch mit dem Lose der Dynastie verknüpft war.
Ich erinnere mich einer bekannten Legende aus dem Jahre 1812 nach der Eroberung Moskaus durch Napoleon, die das geheime Band zwischen der Dynastie der Romanows und Gregor Rasputin prophezeit. Als der junge Zar Michael Teodorowitsch aus dem Hause der Romanows den russischen Thron bestieg, wurde im Kloster Ipatjew, welches von den reichen Kaufleuten Ipatjews erbaut wurde, ein Fest gefeiert. Während des Umzuges begann ein Epileptiker zu toben und zu weissagen: „Lange Jahrhunderte wird diese Dynastie über uns herrschen! Ruhm und Macht wird sie erwerben. Sie wird aber unter dem Dache Ipatjews nach Grischka aussterben!“
Die Geschichte hat die Prophezeiung bestätigt. Mehr als 300 Jahre herrschte die Dynastie, sie erwarb Ruhm und Macht und ging zugrunde nach Gregor Rasputin.
Die Legenden über Rasputin würden Bände füllen und doch kein klares Bild über ihn gestalten.
Dunkel wie ein Schatten wird er in der Geschichte Rußlands stehen und tausend rätselhafte Grimassen seinem Forscher schneiden, der „Mann Gottes“ aus Sibirien.
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