Schǒwent wie dú heide ſich enpferwet
[385v]
Schǒwent wie dú heide ſich enpferwet·
liehte blv̊mē vn̄ gras·
hant ir gelfen vn̄ ir wūneklichē ſchin v̾loꝛ̄·
in ein truͤbes kleit der walt ſich gerwet·
d̾ mit gruͤnē lǒbe was·
vmbevangen[WS 1] [386r] húre blv̊te manic roſe doꝛn·
d̾ vil ſchone zierte dc gevilde·
nv ſint ſine lǒber val·
ir gedoͤne ſeltzen vn̄ wilde·
ſanc dú liebe nahtegal·
dú fúr ſuͤſſe ſtīme ſendeſ truren hat erkoꝛn·
Klage ein man niht liliē vn̄ roſen·
noh div kleinē vogellin·
der mit h̾zeliebe iarlanc ſpilnder wūne pfliget·
d̾ v̾giſſet wol der ziteloſen·
ſwēne er bi dem trute ſin·
nahe vn̄ wūnekliche diſe lange Nehte liget·
im iſt bas danne ob er viol bꝛeche·
wan ſol wib fúr blv̊men loben·
ſw̾ niht wol getrúwen frowē ſpꝛeche·
der wolte an im ſelben toben·
we dem māne d̾ niht hohe wibes gvͤte wiget·
PRiſen wir die mīneklichē frowen·
fúr des liehtē meien blv̊t·
vn̄ fúr d̾ wilden kleinen[WS 2] vogelline ſanc·
ir geberde ir lachen vn̄ ir ſchǒwē·
heilent mīne ſiechē mv̊t·
bas danne alle blůmē ſchone rot gel vn̄ blanc·
wib ſint beſſer dāne vil geſteines·
oder ſilber vn̄ golt·
vf der erdē wart nie niht ſo reines·
ſam der ſvͤſſen wibe ſolt·
Wol im der v̾ſchuldē kan ir ſenften vmbevanc·