Saccharin bei Zuckerkrankheit

Textdaten
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Autor: Enoch Heinrich Kisch
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Titel: Saccharin bei Zuckerkrankheit
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 29, S. 500
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1889
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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[500] Saccharin bei Zuckerkrankheit. Um auf mehrfache Anfragen, welche infolge des Artikels „Zuckerkrankheit“ in der Nr. 18 des Jahrgangs 1889 der „Gartenlaube“ gestellt worden sind, zu erwidern, sei erwähnt, daß zum Versüßen der Speisen bei Zuckerkrankheit sich statt des Zuckers das Saccharin empfiehlt, ein von Fahlberg und Remsen dargestellter Körper, der sich durch besonders süßen Geschmack auszeichnet. Das Saccharin bildet ein weißes Pulver, das in kaltem Wasser sehr schwer, in kochendem Wasser oder Alkohol leicht löslich ist. Wie nachdrücklich sein süßer Geschmack ist, geht daraus hervor, daß derselbe noch bei einer Verdünnung von 1 zu 70 000 deutlich hervortritt, während dies bei Rohrzucker nur bei einer Verdünnung von 1:250 der Fall ist. Im Gegensatze zu Zucker übt das Saccharin bei Zuckerkranken keinen ungünstigen Einfluß auf die Zuckerausscheidung und das Allgemeinbefinden aus. Ich lasse bei solchen Kranken gewöhnlich das Saccharin in Verbindung mit etwas doppelkohlensaurem Natron anwenden (Saccharin und doppelkohlensaures Natron je 0,10 Gramm in einer Tablette auf eine große Tasse Thee oder Kaffee). Was die weitere Verwerthung des Saccharins als Ersatz für Zucker im allgemeinen betrifft, so ist das erstgenannte Mittel noch zu neu, als daß ein abschließendes Urtheil abgegeben werden könnte. Die Behauptungen von der gesundheitsschädigenden Wirkung des Saccharins, zumeist von französischen Aerzten ausgehend, sind durch mehrfach vorgenommene Versuche widerlegt worden. Prof. Dr. Kisch.