Ruhelechzend
[125]
I.
Ruhelechzend.
Ruhelechzend.
Laß bluten deine Wunden, laß
Die Thränen fließen unaufhaltsam –
Geheime Wollust schwelgt im Schmerz,
Und Weinen ist ein süßer Balsam.
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Verwundet dich nicht fremde Hand,So mußt du selber dich verletzen;
Auch danke hübsch dem lieben Gott,
Wenn Zähren deine Wangen netzen.
Des Tages Lärm verhallt, es steigt
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Die Nacht herab mit langen Flören.In ihrem Schooße wird kein Schelm,
Kein Tölpel deine Ruhe stören.
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Hier bist du sicher vor Musik,
Vor des Piano-Fortes Folter,
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Und vor der großen Oper PrachtUnd schrecklichem Bravourgepolter.
Hier wirst du nicht verfolgt, geplagt
Vom eitlen Virtuosenpacke
Und vom Genie Giacomo’s
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Und seiner Weltberühmtheitsclaque.
O Grab, du bist das Paradies
Für pöbelscheue, zarte Ohren –
Der Tod ist gut, doch besser wär’s,
Die Mutter hätt’ uns nie geboren.