Rohes und gekochtes Fleisch

Textdaten
<<< >>>
Autor:
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Rohes und gekochtes Fleisch
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 24, S. 407
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1893
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite

[407] Rohes und gekochtes Fleisch. Die Hygieiniker Europas eifern vielfach und nicht mit Unrecht gegen die Sitte, verschiedenes Fleisch roh zu essen, weil die Menschen sich dadurch der Gefahr aussetzen, krank zu werden, Bandwürmer, Trichinen, Tuberkelbacillen und dergl. zu bekommen. Premierlieutenant Morgen bringt in seinem jüngst erschienenen Werke, „Durch Kamerun von Süd nach Nord“ (Leipzig, Brockhaus), eine interessante afrikanische Aeußerung über die Ungebührlichkeit des Genusses von rohem Fleisch, die schon darum auffallen muß, weil sie aus dem Munde des Henkers eines der kleinen „Könige“ im Hinterlande von Kamerun stammt, eines Mannes, der überdies in dem üblen Rufe des Menschenfressers stand. Als Morgen ihm diese Verirrung vorwarf, schüttelte der Kannibale treuherzig den Kopf und sagte: „Ja, Herr, das ist richtig, aber ich bin nicht einer von denen, die das Fleisch der eignen Landsleute fressen, ich verzehre nur das der gefallenen Feinde, und Herr, verzeihe, aber das ist doch nicht so schlimm wie das, was Du machst. Du trinkst rohe Eier und issest rohes Fleisch. Das kommt doch bei uns niemals vor. Wir essen nur das, was vorher gekocht oder gebraten ist. Rohes Fleisch fressen in der ganzen Gegend nur die wilden Thiere.“