Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen: Berthelsdorf (Weißenborn)

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Titel: Berthelsdorf
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aus: Erzgebirgischer Kreis, in: Album der Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen. Band 4, Seite 210
Herausgeber: Gustav Adolf Poenicke
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Erscheinungsdatum: [1856]
Verlag: Expedition des Ritterschaftlichen Album-Vereins
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Commons = SLUB Dresden
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Berthelsdorf

1 Stunde südlich von Freiberg, am linken Ufer der Freiberger Mulde, die es von Weissenborn trennt, gelegen. Von der Mulde aus, die hier 1100 Fuss über der Meereshöhe liegt, schlängelt sich das Dorf auf den Rücken einer bedeutenden Anhöhe, die eine reizende Aussicht gewährt, senkt sich dann auf der andern Seite wieder sanft herab und erhebt sich am Ende des Oberdorfes wieder.

Im Jahre 1185 findet man dieses Dorf noch als ein zum Altzelleschen Klostergebäude gehöriges, dessen Besitz sich jedoch der Markgraf ausdrücklich vorbehielt.

Ohne Zweifel verdankt Berthelsdorf seinen Ursprung einem gewissen Berthold, daher es auch ursprünglich Bertholdesdorf geschrieben wurde.

Unter den Markgräflichen Schiedsrichtern kommt 1266 ein Ludwig von Bertholdesdorf vor.

Im Jahre 1388 waren Nicolaus und Dietrich von Borsberg, Vettern, Besitzer des Ortes, von welchen das Dominikanerkloster in Freiberg, jährlich 1 Malter Korn empfing. Im Jahre 1444 erkaufte es nebst Müdisdorf mit Zinsen, Diensten, Ober- und Niedergerichten, von dem damaligen Besitzer, Apel von Vizthum, für 4300 rhein. Gulden, der Rath zu Freiberg, seit welcher Zeit es stets unter dessen Jurisdiction geblieben ist, und dem auch die Collatur über Kirche und Schule zusteht.

Das Dorf zählt mit den abseits gelegenen, hier eingepfarrten Häusern, 120 Feuerstätte, worunter 43 Hüfner, 16 Gärtner und 39 Häusler (4 Mühlen) sich befinden und die von etwas über 1100 Seelen bewohnt werden, darunter 130 anfahrende Bergleute.