Ringsum zerfallene Reste
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7.
Ringsum zerfallende Reste,
Zerbröckelnd und morsch Gestein,
Und drüber hangende Äste,
Und fluthender Sonnenschein....
5
In Diocletian’s ThermenEin prächtiges Gotteshaus,
Am Corso Hasten und Lärmen,
Der Weltstadt erregt Gebraus!
Und melancholisches Schweigen
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Am Ufer des Tiberstrom’s –Gespenstisch wachsen und steigen
Aus ihm die Geschicke Rom’s:
Gigantisch winkt, aber traurig,
Das Grab der Vergangenheit,
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Von seiner Zinne droht schaurigDer Engel im Schuppenkleid.
Und dort – Sankt Peter – der prächtig
Das leuchtende Haupt erhebt –
Die Gegenwart, die noch mächtig
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Nach Schönheit und Täuschung strebt;
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Dieweil die Zukunft schon düster
In Lumpen die Stadt durchirrt –
O Grauen, wenn ihr Geflüster
Zum Schrei des Frohlockens wird!
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Noch einmal, Rom, wirst du fallen,Wie einst das Kreuz dich gefällt –
Die Wahrheit ruft ihr: „Weh’ Allen!“
Dann über die ganze Welt....