Resignation (Negro)
Resignation.
„Sehsuchtsschwer, voll süßer Ahnung
Liegt das Herz mir in der Brust;
Möchte schwelgen, möchte schlürfen
Durstig an dem Kelch der Lust.
Füllt, o füllt, ihr Mächt’gen, mir!
Was an Wonnen lebt hienieden,
Schenkt es jählings mir – und ihr!
Zage Küsse, blasse Freuden,
Gebt auf einmal alle Leiden,
Allen Schatten, alles Licht!
In der Liebe Tempel trinken
Laßt uns süße Götterlust,
Die entzückte, junge Brust!
Ist die Wonne dann verrauschet,
Komme, was da kommen soll!
Donnernd stürze ein der Tempel,
Da – wie ich noch brünstig flehe,
Flammt um mich ein magisch Licht,
Und vom Himmel eine Stimme
Also mahnend zu mir spricht:
Deinen ungestümen Schlag!
Denn dein Loos ist Lust und Schmerzen,
Wie da wechselt Nacht und Tag.
Schwachen, staubgebund’nen Sinnen
Nur uns Göttern kann es taugen –
Sterbliche ertragen’s nicht.
Dann nur ward dir höchster Adel,
Wenn dich läutert herber Schmerz,
Edles Maß beglückt das Herz.“