Tutius, römischer Gentilname, inschriftlich nur auf beschränktem Verbreitungsgebiet – z. B. gar nicht in der Stadt Rom – und merkwürdigerweise hauptsächlich bei Frauen zu finden, aber schon in früher Zeit, so in Praeneste auf alten Grabsteinen: Maio(r) Tutia Q. f. (CIL I² 329 = XIV 3284) und Min(or) Tutia (ebd. 330 = 3285) und in Cora auf einer schon lange verschwundenen Weihinschrift: Paul(a) Toutia M. f. et consuplicatrices (ebd. 1512 = X 6518 = Dess. 6273) und an beiden Orten auch noch später (Travertincippus in Praeneste etwa Augustischer Zeit für eine Tutia Marcia XIV 2938. Tutia in Cora X 6529. Die wenigen anderen von Schulze Eigenn. 247 gesammelten Belege aus Spoletium XI 4932, Sulci auf Sardinien X 8320, Nemausus XII 3965 und aus Numidien VIII 2094 [= Dess. 2518]. 2179. 2989. sowie Tutia als Masculinum III Suppl. 10949 [Schulze 35, 3]). Literarisch belegt ist Tutia im Juli 710 = 44 bei Cic. ad Att. XVI 2, 5, womit XV 29, 2 in Verbindung gebracht wird; aber hier ist die Hauptlesart vielmehr Iulia, und die Anspielungen auf die betreffende Frau – mag sie nun Tutia oder Iulia geheißen haben – sind nicht einmal ganz sicher zu deuten (s. o. Bd. X S. 895f., aber auch Drumann-Groebe GR² VI 673, 11). In die zeitliche Nähe dieser zweifelhaften Tutia gehört Γάιος Τεύτιος Γαίου Αἰμιλία χιλίαρχος im J. 705 = 49 bei Ioseph. Ant. Iud. XIV 239 (o. Bd. V A [1617] S. 1165), dessen Gentilname vereinzelt und vielleicht etwas entstellt ist. Der Frauenname Tutia ist auch mit dem der Tutula in der Ursprungslegende von dem Frauenfest der Nonae Caprotinae zusammengebracht worden (Wissowa o. Bd. III S. 1552. Weinstock o. Bd. XVII S. 853, auch Art. Philotis).