Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Maximus, Q. Leg. Aug. legionis VII Geminae Felicis
Band VII A,2 (1943–1948) S. 13151316
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44) Q. Tullius Maximus (der vollständige Name in der Weihung an Diana CIL II 2660 und auf Münzen aus Pautalia Bull, de l’Inst. arch. Bulg. VII 52 n. 44. 45: ein Exemplar im Wiener Münzkabinett, vgl. Pick Num. Ztschr. XXIH 63) weihte als Legatus Aug. legionis VII Geminae Felicis in seinem Hauptquartier Legio (dem heutigen Leon) der Diana (Delia virgo triformis v. 2) ein Heiligtum, in welchem er seine Jagdtrophäen aufstellte; die Weiheformel ist auf dem Marmoraltar von Gedichten begleitet, von denen das erste in Hexametern, das zweite in iambischen Trimetern, das dritte in iambischen Dimetern, das vierte in trochaeischen Tetrametern abgefaßt ist (CIL II 2660 vgl. p. 912 = Dess. 3259. 3260 = CLE II 1526; Facsimile der schönen Inschrift [1316] zum Teil Hübner Ex. Script. epigr. Lat. 1138; bemerkenswert ist die Verwendung des einheimischen Wortes paramus v. 12, das noch heute im Spanischen eine Öde bezeichnet, vgl. Hübner CIL II a. O. Anm.). In dem ersten der Gedichte stellt sich der Jäger und Dichter vor als Tullius e Libya rector legionis Hiberae (v. 3; in dem vierten Poem v. 15f. Tullius ... Maxim[us] rector Aeneadum, [gemella] legio quis est se[ptima]); er stammte demnach aus dem römischen Afrika. Wie sich aus der Zeit seiner thrakischen Legation ergibt (s. u.; an der Identität des Legionskommandanten mit dem thrakischen Statthalter ist wohl nicht zu zweifeln), wird er die Legion in den späteren Jahren des Antoninus Pius befehligt haben (Hüttl Anton. Pius II 104).

Unter Marcus und Verus (161–169), und zwar nicht gleich zu Beginn ihrer Regierung (da in den ersten Jahren Ap. Claudius Martialis Statthalter war, vgl. Stein Röm. Reichsbeamte d. Provinz Thracia 28), verwaltete Maximus als Legatus Augusti pro praetore die Provinz Thracia. Er wird auf vielen Münzen der Städte Hadrianopolis, Pautalia, Philippopolis, Traianopolis und Traiana Augusta, die Bild und Namen eines der beiden Kaiser tragen, als Statthalter genannt (ἡγεμ(ονεύοντος) Τουλλίου Μαξίμου oder ähnlich). Die Münzen sind verzeichnet PIR III T 280, ferner bei Münsterberg Num. Ztschr. XLIV 1911, 94ff. Stein 28f. und bei Ruzicka Die Münzen v. Pautalia Bull. de l’Inst. arch, Bulg. VII 1932/33 p. 50ff. n. 35–49, p. 71f. n. 162–171 (falsch beschrieben eine Münze von Pautalia Mionnet Suppl. II 368, 977 mit Kopf und Namen des Pius, vgl. Pick Num. Ztschr. XXIII (1891) 62f. Stein 28, 1. Ruzicka p. 44 n. 15*, p. 72 zu n. 169; irrig Münsterberg Num. Ztschr. XLIV 92, vgl. Stein ebd. LIV 125, 1; s. ferner Kubitschek ebd. XLIV 156). Auf einer Münze des Verus aus Philippopolis (Rev. num. 1900, 414, 38) fand Münsterberg (österr. Jahresh. XVIII 1915 Beibl. 313) für die zuerst nicht verstandene Umschrift die richtige Lesung: ἡγε. Τουλ. Μαξίμου ἀποδ(εδειγμένου) ὑπά(του). Maximus ist demnach während seiner Statthalterschaft zum Consul designiert worden und hat die Fasces als Suffectus in einem unbekannten Jahre der Regierung des Marcus und Verus geführt.

Da Maximus Afrikaner von Geburt und, wie seine Epigramme beweisen, ein literarisch hochgebildeter Mann war, ist es vielleicht erlaubt, an eine Identifizierung mit dem Senator Μάξιμος aus Africa zu denken, von dem Aelius Aristides sagt, daß er als einer der bedeutendsten Redner Roms gelte (or. XLVII. vol. II p. 415f. Dind.; s. o. Bd. XIV S. 2542 Nr. 27). Er befaßte sich eingehend mit dem Studium der Reden des Demosthenes und gehörte zu den Bewunderern des Aristides, mit dem er im Asklepieion in Pergamon regen persönlichen Verkehr pflog (Aristid. a. O.).

In einer Grabstätte in Sorrent, die zu Beginn der Kaiserzeit Freigelassenen und Sklaven des Kaiserhauses als Begräbnisplatz diente, fand sich auch eine Inschrift eines Q. Tullius Maxsimus (Not d. scav. 1928, 212).

[Groag. ]