Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
fertig  
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Hemiolios, Feldherr des syrischen Königs Antiochos III
Band V A,2 (1934) S. 19541955
Theodotos Hemiolios in der Wikipedia
Theodotos Hemiolios in Wikidata
Bildergalerie im Original
Register V A,2 Alle Register
Linkvorlage für WP   
* {{RE|V A,2|1954|1955|Theodotos 10|[[REAutor]]|RE:Theodotos 10}}        

10) Mit dem Beinamen Hemiolios (Schweighäuser im Index: forsan a corporis statura, quasi statura viri cum dimidio; Droysen Hellen. III 2², 134, 1 vermutet, der Name könnte eher Beziehung auf die Kaperschiffe haben, welche man die anderthalbigen nannte), Feldherr des syrischen Königs Antiochos III.: Polyb. V 42, 5. 59, 2. 79, 5. 87, 1. Er wurde auf den Rat des Hermeias zusammen mit Xenon gegen den Satrapen Molon gesandt, der sich in Iran selbstständig gemacht hatte. Die königlichen Feldherren waren aber dem Heere Molons nicht gewachsen und zogen sich in die Städte zurück, wobei wohl vor allem an Seleukeia am Tigris und Ktesiphon zu denken ist, da Molon die Apolloniatis besetzte: Polyb. V 42, 5. 43, 7: 221 v. Chr. Bald darauf wurde T. mit einem Heere nach Koilesyrien geschickt, um die Pässe zu besetzen und das Land zu schützen: Polyb. V 59, 2: 219 v. Chr. Als Antiochos selbst an der Front eintraf, ließ er zunächst von T. die Gegend am Lykos besetzen, zog ihn dann zum entscheidenden Kampfe gegen den ägyptischen Feldherrn Nikolaos wieder an sich und besiegte diesen unter tatkräftiger Beihilfe des T., Polyb. V 68, 9-69, 9: 218 v. Chr. Damit war der Weg nach Süden frei. Da Sidon zu stark war, wandte sich der König nach dem Innern, eroberte Galilaea und Galaditis jenseits des Jordans (vgl. Niese Griech. und mak. Staaten II 377ff.) und legte sich vor Rabbat Ammon, das tapfer verteidigt wurde. An den beiden Stellen, die zugänglich waren, ließ er Belagerungswerke aufführen und übertrug die Leitung dem Nikolaos und T. Beide wetteiferten miteinander und brachten so die Mauern früher zum Einsturze, als man erwartet hatte. Trotzdem setzte die Besatzung die Verteidigung fort, bis ihnen die Wasserzufuhr abgeschnitten werden konnte: Polyb. V 71. In der Schlacht bei Raphia 217 v. Chr. befehligte T. mit Nikarchos [1955] die Phalanx, die aus 20 000 Mann bestand; sie suchten ihre Truppen mit Kampfeseifer zu erfüllen, Polyb. V 79, 5. 83, 3. Der Kampf der beiden Phalangen entschied zwar die Schlacht, aber T. und Nikarchos wurden geschlagen. T. muß sich trotz dieser Niederlage weiter der Gunst des Königs erfreut haben, da er von Antiochos nach Alexandreia geschickt wurde, um über den Frieden zu verhandeln, Polyb. V 87, 1.