4) Straton, König von Sidon, zur Zeit des persischen Königs Artaxerxes II. Mnemon (404–358), Zeitgenosse Philipps von Makedonien, hatte hellenistische Hofhaltung schon vor dem Alexanderzug; er veranstaltete schwelgerische Gelage mit vielen Flötenspielerinnen, Tänzerinnen und Hetären; sein Leben wird mit dem der Phaiaken verglichen. Diese Liebhabereien soll er an Wetteifer mit Nikokles, dem König von Salamis auf Kypros, dem Freunde des Isokrates, gepflegt haben (Ailian. v. h. VII 2. Theopomp. bei Athen. XII 41). Auf Grund dieser Überlieferung hat Boeckh Corp. Inscr. I S. 126f. eine in Athen in der Nähe des Parthenon gefundene Inschrift auf S. bezogen; darnach ist hier von S.s Freundschaft für Athen und einer Spende von 10 Talenten für die Stadt die Rede (etwa im J. 360). Aus Hieron. adv. Iovin. 1, 45 (Mig. 23, S. 287) ist zu ersehen, daß S. im Bündnis mit dem ägyptischen König von den Persern abgefallen sei und sich aus Angst vor dem Angriff der Perser töten wollte. Da er aber zögerte und schon bereit war, den Feind zu erwarten, soll ihm seine Frau das Schwert aus der Hand gerissen und ihn durchbohrt haben. (Vgl. Perizon. zu Ailian. v. h. VII 2.) S. Beloch Gr. G. IV 1², 268 mit Anm. 2.