Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Altitalisches Praenomen verschiedener Stämme
Band III A,2 (1929) S. 22132214
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Statius ist ein altitalisches, verschiedenen Stämmen gemeinsames Pränomen, lateinisch a stabilitate abgeleitet (Auct. de praen. 4). Im oskischen Sprachgebiete begegnet es auf einheimischen Denkmälern in Capua (Buck Osk.-umbr. Dialekte 141 nr. 20, 6), in Bovianum Vetus (ebd. 150 nr. 49), in Messana (ebd. 152 nr. 62). Geschichtlich bekannte Träger sind der Lucaner Statius Statilius 472 = 282 (Val. Max. I 8, 6 ; s. o. Nr. 9), die Samniten Statius Gellius 449 = 305 (Liv. IX 44, 13; o. Bd. VII S. 1000 Nr. 11), Statius Minatius 458 = 296 (Liv. X 20, 13), und Statius Trebius aus Compsa 538 = 216 (Liv. XXIII 1, 1-3), der Campaner Statius Metius 540 = 214 (Liv. XXIV 19, 1f.) und der berüchtigte Statius Albius Oppianicus aus Larinum im Gebiet der Frentaner (o. Bd. I S. 1317). Dasselbe Pränomen ist aber auch in Oberitalien weit verbreitet (CIL V p. 1151), und von dort stammteder 586 = 168 gestorbene Komödiendichter Statius Caecilius (o. Bd. III S. 1189ff. Leo Gesch. d. röm. Lit. I 217ff.). Sein Beispiel zeigt, daß der Name in Rom zunächst durch Kriegsgefangene eingebürgert wurde; deswegen galt er hier zunächst als Sklavenname (Gell. IV 20, 11f., der einen weiteren Beleg aus dem J. 595 = 159 anführt. Vgl. Nr. 2). Auf lateinischen Inschriften kommt das Pränomen Statius früher Zeit vereinzelt in Latium vor (pränestinische Grabschrift: Sta Cupio CIL I² 142), mehrfach in den anderen Stammesgebieten, in Pisaurum (CIL I² 377 = Dess. 2979: Sta. Tetio), im Marsischen am Fucinersee (CIL I² 388f. = Dess. 3814. 3897: Cn. Magio St. f., Pa. Anaiedio St. f. und St. Staiedi [s. d.]), in Capena auf einem vielleicht importierten Bronzeeimer (Kretschmer Glotta VIII 139: Mar. Popi St. f.) und noch in jüngerer Zeit in Nola (CIL X 1275 = Dess. 6344: Aufidia St. f. Maxima). In der Kaiserzeit tritt das Pränomen nur noch selten auf (vgl. die von Dess. III p. 922 gegebenen Beispiele CIL III Suppl. 6843 = Dess. 7201 und CIL XV 310f. = Dess. 8657), desto häufiger das Nomen gentile (Belege Dess. III p. 136f.), das daraus hervorgegangen ist. Dieses Nomen findet sich in republikanischer Zeit in Capua 648 = 106 (P. Statius P. M. l. CIL I² 677 = Dess. 3340, unvollständig, ohne den Namen des S.) und 670 = 83 (P. Statius P. l. Philemo CIL I² 683 = Dess. 5734, ebenso), bei einem Duumvir von Präneste (CIL I² 1473 = Dess. 5667: L. Statius Sal. f.), bei einem Aedil (höchstem Beamten) von Formiae (CIL I² 1563 = Dess. 5329), bei zwei Männern mit dem Beinamen Chilo, dem einen im Paelignerlande (CIL I² 1793: L. Statius Cn. f. Chilo) und dem andern in der Transpadana (CIL I² 2138 = Dess. 8122: M. Statius M. l. Chilo), in Rom in früher augustischer Zeit bei der Frau eines C. Papirius Maso (CIL VI 1481: Statia Q. f. Quinta, falls nicht quinta mit dem folgenden uxor zu verbinden ist wie ebd. 1480 = Dess. 907: Ofania C. f. Quarta oder quarta uxor). Das scheinbare Kognomen Statius CIL I² 988: ...us C. l. Statius ist der Sklavenname. In Hss. wird Statius öfter für Staius geschrieben (s. d.).