Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Inneres Myrrhenland
Band III A,1 (1927) S. 765 (EL)–766 (EL)
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1) Das innere Myrrhenland nun müßte nach Ptolemaios’ Angabe östlich von Makoraba = Mekka gelegen haben, in einer Gegend, die freilich heutzutage Wüste ist. Eine Stütze aber scheint diese Lokalisierung zu finden in der Notiz von Plin. XII 16, wonach eine der Myrrhenarten, die sechste, Dusaritis heißt. In diesem Namen glaubt Sprenger (Alte Geographie Arabiens 242) das Land der Dosareni, heute Wadi el Dauāsir, zu sehen. Doch wird diese Erklärung hinfällig durch die weitere Notiz des Plinius, daß diese Art Myrrhe in der Stadt Messalum auf den Markt gebracht wird. Nach VI 32 gehörte aber diese Stadt (hier Massala, genannt) zum Gebiet der Homeriten, also Südwestarabien. Eine genauere Bestimmung ihrer Lage ist unmöglich; [766] Hamdâni kennt (ed. Müller Index 99) drei Maʾsal, die aber wahrscheinlich alle im zentralen Arabien lagen. In dem heutigen ʿAsîr, südlich von Mekka, soll der Myrrhenbaum noch häufig sein, und es ist gar nicht unmöglich, daß Ptolemaios, bei dessen Lokalisierungen die Verschiebung von Ost und Süd keine Seltenheit ist, tatsächlich dieses Land gemeint hat. Auch in dem noch ganz unbekannten Küstengebirge zwischen Jemboʿ und Mekka soll der Myrrhenbaum noch Vorkommen.

[Moritz. ]