Rutilius, Name eines plebeischen Geschlechts. Seine Angehörigen beginnen im 2. Jhdt. v. Chr. hervorzutreten und sich durch Beinamen von durchsichtiger Bedeutung voneinander zu unterscheiden; manche Anzeichen sprechen dafür, daß die bekannten Rutilier republikanischer Zeit fast alle miteinander verwandt waren, obgleich es sich im einzelnen nicht ermitteln läßt; z. B. ist der Vorname P. weitaus der häufigste, während andere Vornamen nur vereinzelt vorkommen, so A. bei geringeren Leuten (A. Rutilius P.[?] l. Antiocus CIL VI 304 = 30733 = Dessau 3448 [vgl. P. Rutilius P. l. Antiochus CIL X 6629] und Αὖλος Ροτίλος Λευκίου υἱός Bull. hell. VIII 146f., vgl. XXXVI 72), C. schon auf der Praenestinischen Grabschrift einer Rutilia C. f. (CIL I 144 = XIV 3229) und bei den Rufi (Nr. 34, vgl. 2), ferner L. (Belege bei Nr. 16), M. (Nr. 4. 5), Q. (Nr. 11. 19), Sp. (Bull. hell. XXXVI 73). Zum Consulat gelangten zwei, P. Rutilii, Rufus im J. 649 = 105 und Lupus 664 = 90; ihre Beinamen sind die einzigen, die erblich geworden waren. Obgleich das Geschlecht weder durch seine Mitgliederzahl noch durch seine Bedeutung hervorragt, ist es nicht uninteressant, weil es zu den typischen Beispielen der plebeischen Nobilität gerechnet werden kann.