Rubrica bedeutet im ursprünglichen Sinne (sc. terra) die rote Erde, speziell jede aus der Erde gegrabene rote Farbe. Vitr. II 3. Colum. III 11. Plaut. Truc. II 2, 39. Horat. sat. II 7, 98. Plin. n. h. XVIII 36, 3. XXXV 14, 1. Hieraus ergibt sich die metonymische Bedeutung als Titel, Überschrift oder Rubrik, weil besonders die Gesetzestitel der Deutlichkeit wegen rot geschrieben wurden. Paul. Dig. XLIII 1, 2, 3. Fragm. Vat. 227. Martial. II 3. Wie die gut erhaltenen Reste der Lex Salpensana und der Lex Malacitana zeigen, ist den einzelnen Kapitelüberschriften immer der Buchstabe R = Rubrica vorangestellt, CIL II 1963f.[1] Dessau 6088f. Bruns Fontes I 142ff. Mehrfach bezeichnet dann R. auch als Pars pro toto das Gesetz selbst: Quinct. XII 3, 11. Pers. V 90.