Remus (griechisch durchweg Ῥῶμος, vgl. Kretschmer Glotta I 289) in der traditionellen Legende der Bruder des Romulus. Ursprünglich ist R. der eponyme Ahnherr des Geschlechts der Remmii, etruskisch rem-ne (Wilhelm Schulze Lat. Eigennamen 219), an das in Rom auch die Ortsbezeichnungen Rem-ona
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und Rem-oria erinnern (Schulze a. a. O.). In dieser seiner ursprünglichen Bedeutung ist R. jedoch in historisch greifbarer Zeit verschollen. Dafür hat er in der Gründungslegende von Rom den Romus verdrängt und ist so zum Bruder des Romulus geworden. Alles Nähere s. unter Romulus.