Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Dorf in Unterägypten, später Alexandria
Band I A,1 (1914) S. 132
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Rakotis (Rhacotes Plin. n. h. V 10; Ῥακώτης Steph. Byz. 527; Rhacotis Tac. hist. IV 84; Ῥακῶτις Strab. XVII 792; bei Cedren. I 271 in Ῥακάστη entstellt), Dorf in Unterägypten, im metelischen Gau an der Küste des Mittelmeeres, etwas westlich der Mündung des kanopischen Nilarmes. Dieses Dorf wurde von den saïtischen Königen den Griechen als Siedelungsplatz (κατοικία) eingeräumt (Strab. a. a. O.) und später von Alexander d. Gr. zur bedeutendsten Handelsstadt Unterägyptens ausgebaut und in Ἀλεξάνδρεια umgetauft (Steph. Byz., Plin., Strab. a. a. O.). Bei den Ägyptern aber blieb trotz der Umnennung der alte Name erhalten; wenn auch eine hieroglyphische Inschrift aus der Zeit Ptolemaios I. Soters die Stadt die Burg des Königs Ka-meri-reʿ, des Sohnes der Sonne Alexandros, die vordem Rakote (rʿ-kd) hieß, nennt, so wird sie nach wie vor in den demotischen Urkunden und auch später bei den Kopten, so lange die koptische Sprache lebt, ΡΑΚΟΤΕ genannt.