2) Eine der zehn von Kleisthenes in Athen eingerichteten Phylen, und zwar in der offiziellen Reihenfolge die dritte, benannt nach dem altattischen König Pandion, dem Sohn des Erichthonios (s. Hypereides bei Harpokr. s. v. Vgl. o. Art Pandion und Hoefer Myth. Lex. III 1516ff.). Über die Einteilung der P. und die Lage der zu ihr gehörigen Demen handeln A. Milchhoefer Die Demenordnung des Kleisthenes, Abh. Akad. Berl. 1892, V 17–19. R. Loeper Athen. Mitt. XVII 366ff. (1892), Milchhoefer ebd. XVIII 293 (1893), v. Wilamowitz Aristot. u. Athen II 151 (1893), v. Schoeffer Art. Demoi o. Bd. V S 35ff., Hommel Die dreißig Trittyen des Kleisthenes, Klio XXXIII 181–200 (1940). Danach zerfiel die P. in die 3 Trittyen der Κυδαθηναῖοι, Παιανιεῖς und Μυρρινούσιοι, von denen die erste, die Stadttrittys, nur den Bezirk Kydathen umfaßte, der
[519] den Mittelpunkt der Stadt bildete. Die Landtrittys bestand aus dem großen Demos Paiania‚ der östlich vom Hymettos bei dem heutigen Liopesi lag, und den beiden kleineren Bezirken Oa und Konthyle nordöstlich davon (die Belegstellen bei v. Schoeffer). Der Küstentrittys endlich der Myrrhinusier wiesen Milchhoefer und v. Wilamowitz die Demen Myrrhinus‚ Steiria‚ Prasiai, Angele und Probalinthos zu, die Loeper noch um Kytheros und Phegaia vermehrte (S. 369). Von diesen ist bei Steiria und Prasiai die Örtlichkeit bekannt, sie lagen unmittelbar an der Ostküste, etwas landeinwärts davon Myrrhinus am Abhang des Morendagebirges. Zweifelhaft war zunächst die Lage von Probalinthos, das zur Tetrapolis gehörte und daher von Milchhoefer in der Nähe von Marathon bei Xylokerisi angesetzt ward, wo es eine Enklave im Gebiet der Aianti gebildet haben würde. Dies vermeidet Loeper dadurch, daß er Probalinthos am Südabhang des Pentelikon etwa in der Gegend des heutigen Pikermi‚ westlich landeinwarts vom Demos Teithras in der Küstenprovinz der Aigaeis, der ebenfalls bei Pikermi lag, wie Möbius Athen. Mitt. XLIX 1ff. (1924) gezeigt hat. Ebendorthin, südlich von dem großen Rheuma, das von Garito ausgehend bei Raphena die Küste erreicht, verlegt Loeper auch die Demen Kytheros und Phegaia, so daß demnach die Küstentrittys der P. einen schmalen Landstreifen bildete, der im Norden bei Pikermi am Südabhang des Pentelikon begann und über Kytheros, Phegaia, Angele bei Steirioi und Prasiai die Küste erreichte und im Süden mit Myrrhinus am Morendaberge endigte. Im Osten war er begrenzt von der Küstentrittys der Aigeis, im Westen von der Landtrittys der P. Paiania, mit der er ein geschlossenes Gebiet bildete (vgl. die Karte bei Loeper Taf. XII). Dies ist jedenfalls der Bestand im 5. und 4. Jhdt. Im J. 307, als zu Ehren des Antigonos und Demetrios zwei neue Phylen gebildet wurden, rückte die P. an die fünfte Stelle der offiziellen Reihenfolge und mußte ihre Stadttrittys Kydathen an die Antigonis abgeben, ohne, wie es scheint, dafür einen andern Stadtbezirk zugewiesen zu bekommen. Bei der Einrichtung der Attalis um 200 v. Chr. verlor sie ferner an diese Probalinthos, und in der Kaiserzeit ging Oa an die neugebildete Hadrianis über (die Stellen bei v. Schoeffer).