Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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verbreiteter Bergname
Band XVIII,1 (1939) S. 258259
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Olympos, Ὄλυμπος, bei Homer und späteren Dichtern nach Maßgabe des Metrums auch Οὔλυμπος, Gen. -οιο, ein in Griechenland, auf den griechischen Inseln und in Kleinasien weit verbreiteter Bergname vorhellenischen Ursprungs. Die antiken Versuche einer etymologischen Deutung sind unhaltbar, die modernen zum mindesten unsicher, so die Deutung aus dem Armenischen von S. Bugge in ,Album Kern‘ (Leiden 1903) 105ff. u. a. Näheres hierüber s. J. Schmidt O. 1 B III. Mit M. Nilsson können wir als ziemlich sicher annehmen, daß der Begriff ,Berg‘ zugrunde liegt. Wie die folgende Liste zeigt, führen nicht bloß auffällige Berge, sondern auch unbedeutende Erhebungen diesen Namen. Sekundär ist die Übertragung auf Ortschaften, so auch auf Olympia als Kultstätte des olympischen Zeus. Als Personenname [259] scheint O. erst in hellenistischer Zeit vorzukommen und wird dann auch auf mythologische Gestalten übertragen. Die gelegentlich in Inschriften auftretenden Varianten der Schreibung wie Ὄλυνπος, Ὄλομπος CIG III add. 3846 z 31. IV 8412 sind etymologisch bedeutungslos.

Zur neugriechischen Form Ἔλυμπος, gespr. Elimbo, s. Leake North. Gr. III 342. W. Vischer Erinner. a. Griechenl. 61f. M. Kurz Le Mont Olympe 167. 189. Sie hat in einer Reihe von Fällen die Erinnerung an einen antiken O. bewahrt, wo die literarische Überlieferung fehlt.