Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Bischof des lyk. Olympos Nr. 21 um 300 n. Chr.
Band S VI (1935) S. 373374
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Methodios, Bischof von Olympos (Lykien), gegen 300 n. Chr. Über sein Leben ist nicht viel mehr bekannt, als daß er Bischof von Olympos in Lykien gewesen ist. Euseb, der ihn in der Praeparatio evangelica wohl ausschreibt, nennt ihn aber hier wohl mit Absicht nicht, denn nach Hieronymus wußte Euseb um die polemische Haltung des M. gegen Origenes. M. gehört zu der Generation der östlichen Kirche zwischen 270 und 300, von der er durch seine Schriften als einziger ein Zeugnis gibt. Als erster benutzt M. der Verfasser [374] des Dialoges de recta fide, der wohl auch in Kleinasien gelebt hat. Die Behauptung des Hieronymus, M. habe gegen Ende der großen Verfolgung das Martyrium erlitten, kann zu recht bestehen, damit wäre etwa 311 als Todesjahr festzulegen. Wenn auch kein originaler Geist hat doch M. nicht zuletzt gerade wegen der Zusammenfassung der allgemeinen religiösen und theologischen Überzeugungen seiner Zeit in unverkennbarer Beziehung zur alexandrinischen Theologie, jedoch mit betonter Herausstellung seiner Ablehnung gewisser Theologumena einen tiefen Einfluß auf die Späteren ausgeübt und ist viel gelesen und ebenso oft ausgeschrieben worden. Sein Ruhm hat sich auch bei den Slaven verbreitet, so daß eine Anzahl seiner Schriften erst neuerdings wieder durch die altslavische Übersetzung bekannt geworden sind. Er schrieb nach dem Muster des platonischen Symposions eine Schrift gleichen Titels über die Jungfräulichkeit, ferner über den freien Willen (teilweise nur slavisch erhalten), einen Dialog Ἀγλαόφων oder ,Über die Auferstehung‘ (teilweise nur slavisch erhalten) mit deutlicher Polemik gegen Origenes, ebenso wie er sich gegen die Auslegung des Origenes zur Hexe von Endor wandte. Weiter sind zu nennen Schriften wie: ,Über das Leben und die vernünftige Handlung‘, ‚Über die Unterscheidung der Speise, über die junge Kuh‘ ,Über den Aussatz‘, ‚Über den Igel‘ (Prov. 24, 50), περὶ γενητῶν, gegen Porphyrius, ein Hiobkommentar.

Abschließende Ausgabe: Die griech. christl. Schriftsteller der ersten drei Jahrhunderte Bd. 27, hrsg. v. Bonwetsch, Lpz. 1917, mit allen Zeugnissen aus der Väterliteratur über M. Umfassende Monographie: Bonwetsch Die Theologie des M. von Olympos, Abh. Gött. Ges. phil.-hist. Kl. N. F. VII 1 (1903). Ferner vgl. Bardenhewer Gesch. d. altkirchl. Lit.² II 334ff. Harnack Gesch. d. altchristl. Lit. I 468ff. II 2, 147ff. Die jüngste Literatur findet man bei Rauschen-Altaner Patrologie, Freiburg 1931, 132f.

Nachträge und Berichtigungen

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Band R (1980) S. 169
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Methodios

[2]) Bischof des lyk. Olympos (XVIII 1. H. 315 Nr. 21) um 300 n. Chr. S VI. S VII; vgl. XVIII 1. H. 318,14fr.