Mactaris, Ort in Afrika, dessen Name sich in dem tunesischen Dorfe Maktar (zwischen Kairouan und El Kef, etwa gleich weit von beiden) erhalten hat, wo auch zahlreiche den Ort benennende punische und lateinische Inschriften (s. u.) gefunden sind. Offenbar sehr alte Siedlung und schon in vorrömischer Zeit städtisches Gemeinwesen, es sind dort libysche und punische Inschriften gefunden worden, in diesen letzteren wird der Bürger der Stadt öfters baal hamaktarim genannt (vgl. CIL VIII p. 2372 und zu n. 23 473: Chabot Journal asiatique 7, 1916, 87ff.). In römischer Zeit zur Provincia Africa gehörig, deren Proconsul im J. 116 dort einen Triumphbogen des Traian eingeweiht hat, CIL VIII 11 798. Unter Pius oder M. Aurel zur colonia Aelia Aurelia Augusta M. erklärt, CIL VIII 11 801. 11 804 = Dessau 458. 6787). Von der Blüte der Stadt in der Kaiserzeit geben verhältnismäßig gut erhaltene Denkmäler (Triumphbogen, Mausoleen, vgl. Guérin Voy. en Tunisie I 407. Cagnat Nouvelles explorations en Tunisie 1887, 58; über den Triumphbogen Traians Graef in Baumeisters Denkmälern III 1870. 1889) und zahlreiche lateinische Inschriften CIL VIII p. 79. 1219. 2372 Zeugnis (unter den Inschriften bemerkenswert die metrische Grabschrift eines Feldarbeiters, der sich bis zum Stadtrat emporgearbeitet hat, E L 1238 = Dessau 7457). Trotzdem wird die Stadt in der Literatur und, obwohl sie Ausgangspunkt verschiedener Straßen war (CIL VIII p. 2087) auch in den Itinerarien nicht erwähnt, nur Bischöfe werden genannt, J. 258 (Sentent. episc. 38. Hartel Cyprian 450 = Gött. Gel. Nachr. 1909, 265). 411 (coll. Carth. I 202. Migne L. XI 1342). 484 (Not episc. Byz. 25–27, in Halms Victor Vit. p. 67; also damals der Lage entsprechend, zur Provincia Byzacena gehörig).