2) Lugdunum in dem zu Aquitanien gehörigen, südlich an die Pyrenäen grenzenden Lande der Convenae (Itin. Ant p. 417. 462f. Tab. Peut.; Δούγδυνος, Strab. 190. -ον Ptolem. II 6). Diese Convenae wurden als ein Gemisch von Räubern und anderem Gesindel, das wohl als Überbleibsel des sertorianischen Krieges Pompeius (Hieronym. adv. Vigilantium, opp. ed. Paris. T. IV § 2 p. 282) zur Beruhigung des besonders an solcherlei Volk reichen Nordspaniens (Plut. Pompei. 21. Caes. bell. civ. III 19) auf der französischen Seite der Pyrenäen an einem Ort angesiedelt (Plin. IV 19, daher κολωνία bei Ptolem. a. a. O.). Bei Hieronym. a. a. O. heißt daher die Stadt urbs Convenarum, bei Gregor. Turon. Convenae (vgl. Sidon. App. ep. VII 6) oder Conveniensis urbs. Die von Gregor. Turon. geschilderte Lage auf einem einzeln stehenden Berge, an dessen Fuß eine reiche Quelle (Strab. 190), die Maße im Itin. Antonini von Aquae Tarbellicae (jetzt Dax) über Aquae Convenarum (jetzt wahrscheinlich Bagnères de Bigorre), L., Calagorrae (jetzt Cazeres oder Martres mit vielen Ruinen zwischen St. Gaudens und Toulouse) nach Tolosa, sowie eine Inschrift: [1724] civitas Conven. aufgefunden bei St. Bertrand de Comminges im Département de la Haute Garonne am linken Flußufer und unter einem der dortigen Stadttore eingemauert, läßt in diesem auf einer isolierten Anhöhe gelegenen Orte mit Sicherheit unser L. wiederfinden. In dem fast mit der Stadt zusammenstoßenden Dorfe Valcabrere (Vallis capraria) ebenfalls eine Menge von Resten des Altertums; die nahe dabei befindliche Kirche St. Just ist fast aus lauter antiken Trümmern, Grabsteinen, Friesen, Kapitellen von sehr gutem Geschmack erbaut. Im J. 585 zerstört, wurde Urbs Conveniensis 1120 wieder aufgebaut und nach seinem zweiten Erbauer St. Bertrand mit dem aus Conveniensis entstandenen Zusätze de Comminges genannt. Miller Itineraria Romana 95.
Anmerkungen (Wikisource)
Parallelartikel zu Convenae zum selben Ort.