Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Volk in Gallia Lugdunensis
Band XII,2 (1925) S. 24822483 (IA)
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Lexovii (Lexŏvii; Caes. bell. Gall. ΙII 9. 11. 17. VII 75. Plin. IV 18, 32; Ληξοουίοι Strab. IV 194; Ληξόβιοι Strab. IV 189; Λειξούβιοι Ptol. II 8), Volk in Gallia Lugdunensis an der Meeresküste, westlich der Seine-Mündung, mit der Hauptstadt Noviomagus Lexoviorum. In der Spätzeit tritt, wie überhaupt bei den Vororten der gallischen civitates, der Gauname an die Stelle des Stadtnamens, zuerst Not. Gall. civitas Lexoviorum, auf merovingischen Münzen Lixovios, j. Lisieux (Dep. Calvados). Man hat den ersten [2483] Namenteil in Beziehung gebracht mit kymr. llĕch = latebra, llēchu = latere, so daß L. etwa ‚die in der Zurückgezogenheit Wohnenden‘ bedeuten würde (Gröhler Urspr. u. Bedtg. d. frz. Ortsn. I 85). Es würde dann das e in Lex- kurz sein, was der griechischen Umschrift bei Strabon und Ptolemäus widerspricht. Aber auch im allgemeinen ist gegenüber solchen Deutungen, die uralte Völker- und Landschaftsnamen von reflektierenden und abstrahierenden Vorstellungen herleiten wollen, Vorsicht geboten. Viel eher ist die Herleitung in der von Stokes Urkelt. Sprachschatz 244 gewiesenen Richtung zu suchen, der aus kymr. llechwedd = clivus ein keltisches leksovio- ansetzt.

[Cramer. ]