Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Olympionike aus Sparta
Band XII,2 (1925) S. 2005
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9) Spartiat, siegte 440 mit venetischen Rossen in Olympia, Eustath. ad Hom. Il. II 852. Doch waren es vielleicht die seines Vaters: Schol. Eur. Hipp. steht Λέων Λακεδαιμόνιος ἵπποισιν νικῶν Ἐννέταις ἀντικλείδα πατήρ, wo die letzten Worte ziemlich überflüssig erscheinen. Sie bleiben es auch, wenn man mit Bergk PLG III S. 40 in Ἀνταλκίδα πατήρ ändert, sehr viel glücklicher erscheint Pregers Vermutung πατέρος (Inscr. Graec. metr. n. 128). Dann wäre also L. der Sohn des Antalkidas; er selber war Vater des bekannten Antalkidas und des Pedaritos, der 411 auf Chios fiel, Thuk. VIII 28, 5. 55, 3 und Plut. Artax. 21. Im Jahre 426 führte er mit zwei andern Spartanern die Kolonie zur Begründung von Herakleia in Trachis, Thuk. III 92, 5. 420 ging er als Gesandter nach Athen (Thuk. V 44ff.), im folgenden Jahr 419/8 war er eponymer Ephor, Xen. hell. II 3, 10. Im J. 411 übernahm er nach dem Tode seines Sohnes Pedaritos das Kommando in Chios, Thuk. VIII 61. In allen diesen Stellen ist der Name ohne unterscheidenden Zusatz gegeben; daß es sich aber überall um dieselbe Person handelt, hat Poralla Prosopogr. Laced. 83 wahrscheinlich gemacht. Danach wäre L. 465-460 geboren und der Sieg mit den Pferden seines Vaters wäre darauf zurückzuführen, daß er selber noch zu jung war, um selbständig mit eigenen Pferden auftreten zu können.

Beloch (Griech. Gesch. I² 2, 191) setzt ihn ungefähr auf 565 an. Poralla Prosopographie der Lakedaimonier bis auf die Zeit Alexanders d. Gr. (Diss. Breslau 1913) 144 seine Geburt spätestens auf 605-600. Noch Poralla 82ff.