Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Sohn d. Timotheos, Enkel v. Nr.3, mit angesehener Stellung in Athen
Band XI,2 (1922) S. 13341335
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4) Sohn des Timotheos, Enkel des Vorigen; einfach K. IG II1 2, 808 c Z. 40, mit Patronymikon und Demotikon in den Seeurkunden IG II1 2, 804 B a Z. 16. 17. 808 a Z. 134/5. c Z. 15. 21/2. 34. 62. d 160/1. 809 d Z. 36. 151/2. 159. 170/1. 198; ebd. e Z. 119/20. 811 a β Z. 6. b Z. 94. 122. c Z. 38. 39. 39/40; nur mit dem Demotikon ebd. 803 c Z. 39. 804 A b Z. 52. 807 c Z. 1. 808 a Z. 45. 56. d Z. 73/4. 809 c Z. 69. 103/4. 126. 193. 227. d Z. 97/8. 118. 177. e Z. 32. 811 b Z. 153. 166/7. 169/70. 210. Nach dem Tode seines Vaters (354) beschloß das Volk, K. solle 10 Talente zur Ausbesserung der Stadtmauer verwenden, womit die Timotheos auferlegte Geldbuße von 100 Talenten als getilgt betrachtet wurde (Corn. Nep. Timoth. 4, 1 – die richtige Deutung dieser Stelle rührt von Boeckh Staatshaush. I3 454. 464 her, vgl. noch Schäfer Demosth. I2 178 m. A. 2. Frickenhaus Athens Mauern im 4. Jhdt. v. Chr. [Bonn 1905] 44, dieselbe Summe kehrt in der Baukasse des J. 357 wieder, Frickenhaus 17. 28). K. gelangte damit in den Besitz des ansehnlichen Vermögens seines Vaters; den Ehrgeiz, eine politische Rolle zu spielen, erbte er von seinen Vorfahren nicht – dafür wurde er zu mannigfachen öffentlichen Leistungen herangezogen und gewann damit eine angesehene Stellung in seiner Vaterstadt. Von Boiotos wurde er (Ps.-Demosth. XL 39) in seinem Prozeß gegen Mantitheos über die Mitgift der Mutter als freiwilliger Schiedsrichter vorgeschlagen, was Mantitheos ablehnte; Schäfer (Demosth. III1 2, 211ff. 221ff.) hat diese Rede in das J. 347, zwei Jahre nach Demosthenes’ Rede XXXIX gesetzt; da aber nach dem Nachweis von Kahrstedt Forschungen 54ff. und E. Pokorny Stud. z. griech. Gesch. (Greifswald 1913) 116ff. die Schlacht von Tamynai, von welcher Schäfer bei dieser Zeitbestimmung ausging, nicht in das J. 350, wie er annahm, sondern in 348 gehört, ist die obige Tatsache in 347/6 oder 346/5 herunterzurücken. In den Jahren 343/2 bis 323/2 übernahm K. nach Ausweis der Seeurkunden IG II1 2, 803. 804. 807. 808. 809. 811 zahlreiche Trierarchien, teils allein, teils als Syntrierarch, für die Schiffe Epinoia, Delias, Hiera, Kratusa, Iusa, Pasinike, Charis, Epicharis, Ionike, Demokratia (vgl. auch Boeckh Seeurkunden 191. 192. 193. 215. 221ff. 225. 241ff.), außerdem leistete er (wahrscheinlich 340/39) mit anderen Bürgschaft für Schiffe, welche die Athener den Chalkidiern geliehen hatten (IG II¹ 2, 804 B a Z. 1ff. 16ff. 809 c Z. 42ff. 69). Zum letztenmale wird er für 319 erwähnt; damals wurde er mit Phokion und Klearchos zu Nikanor, dem Befehlhaber Kassanders in Munychia, der sich des Peiraieus bemächtigt hatte, gesandt, um die Rückgabe der Autonomie an Athen zu verlangen, was letzterer verweigerte (Diod. XVIII64, 5); dazu Droysen Gesch. d. Hellenism. II² 1, 218 (zur Chronologie 217, 2). Niese Gesch. [1335] d. griech. u. maked. Staaten I 241. Ferguson Hellenistic Athens 31, 3. Stähelin o. Bd. X S. 3296.

Noch Boeckh Seeurkunden 241ff. Rehdantz Vitae Iphicratis Chabriae Timothei Atheniensium 234ff. Kirchner Prosop. Att. I nr. 8708.