Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Als Person
Band XI,2 (1922) S. 13031304
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4. Nicht ganz selten, aber, soviel ich sehe, nicht in älterer Zeit findet sich K. auch als Personenname. Zitate hier, wo nichts anderes bemerkt, nach den IG (die im alten CIG IV 7450 angeführten K. sind die oben genannten Satyrn auf Vasen). In Attika: a) II 812 c, etwa 320 v. Chr., Κ. Κεφαλῆθεν Syntrierarchos der Triere Thera; Lesung des Namens nicht ganz sicher; b) II 835, 59. 836, 73, etwa 320 v. Chr., Weihungen an Asklepios; Κ. ὑπὲρ τοῦ παιδίου – δρακόντιον ἀργυροῦν Κώμου; c) Mauerkritzelei im äußeren Kerameikos, Κ. καλός, Dragatsis Ἐφημ. ἀρχ. II 193; d) auf attischer Fluchtafel Ziebarth Gött. Gel. Nachr. 1899, 117 nr. 18. 6, interessant, weil gleich eine ganze bakchische Gesellschaft verwünscht wird (καταδήω .... Κῶμον καὶ Βα[κ]χίδα καὶ Κίσσον), vielleicht eine Truppe wie die Xen. Symp. 2, 1 geschilderte; aus römischer Zeit: e) III 1138. Ephebe; f) III 1163, Κ. Ἀλεξάνδρου Ἀλωπεκῆθεν, [1304] desgl.; g) III 1177, Κ. (Σουνιεύς), Gymnasiarch; h) III 1224, Φλάβιος Κ.; i) auf Grabstein III 2988 Ἀμμία Κώ[μ]ου χρ[ηστή. Auf Rhodos: k) XII 1, 441 Κ. Λαοδικεύς weiht auf Rhodos einen Altar, jetzt in Wien, Benndorf Reisen in Lykien und Karien 1884 Abb. 24; 1) XII 1, 1340 K., Kaufmann oder Fabrikant auf Rhodos. Auf Karpathos: m) XII 1, 1028 Εὐνίς, Tochter des K. Im Zusammenhang mit diesen Mannsnamen stehen solche wie Κωμάστας auf Ehrendekret im Asklepieion von Epidauros IV 933, 5 und sonst; Valerius Comazon XIV 1026, Φιλόκωμος, Κώμαυλος u. a., s. Pape-Benseler; auch Κωμέας, Κωμαῖος, Κωμῖς, Κωμύλος? Alle diese Namen sind etwa ähnlich zu fassen wie die bei uns vorkommenden Störtebecker (d. i. stürze den Becher hinab), Gutbier, Tieftrunk, französisch Boivin (de Nilleneuve, 1663-1726); Gegensätze sind Gutwasser, Boisacq, Boileau. Der Name Κώμαρχος schließlich, der auf der Vase des Euthymides München 378, Gerhard Auserl. Vasenb. III 188 und sonst, z. B. im Beginn des 2. Jhdts. v. Chr. auf Thera (XII 3, 335 A 7) vorkommt, scheint zu lehren, daß es, wie einen συμποσίαρχος, auch beim κ. einen ,Praesiden‘ gegeben habe; so versteht den Namen Furtwängler bei Furtwängler-Reichhold Griech. Vasenm. 65 (Text zu Taf. 14). Indes bedeutet κώμαρχος sonst Dorfschulze, Gemeindevorstand, und das wird auch der Name κώμαρχος besagen, der also dasselbe wäre wie unser Name Schulze; der Komarchos der Euthymidesvase benimmt sich ganz so wie die übrigen Komasten, nicht so, als ob er den κ. leite (richtig also Benseler Wörterb. griech. Eigenn. unter Κωμαρχίδης, Κώμαρχος; auch der κωμάρχιος νόμος beim Flötenspiel, Plut. de mus. 4, mag nach einem Musiker namens Komarchos genannt, nicht aber die ,Weise des Anführers des κ.‘ sein).

[Lamer. ]