30) Kappadokier, im Anfang des 4. Jhdts. der angesehenste Lehrer der Rhetorik an der Hochschule von Athen, wo er auch starb und durch zahlreiche Leichenreden seiner Schüler gefeiert wurde. Dem berühmtesten derselben, Proairesios, vermachte er sein Haus. Außerdem gehörten zu ihnen Diophantos (s. o. Bd. V S. 1051, 16), Epiphanios (s. o. Bd. VI S. 195, 8), Hephaistion (s. o. Bd. VIII S. 296, 5) und Tuscianus. Eunap. vit. soph. 482–485. 487. 497. Diesem I. schreibt F. Cumont (Sur l’authenticité de quelques lettres de Iulien. Gent 1889) mehrere Briefe zu, die fälschlich unter dem Namen des Kaisers Iulian gehen (epist. 8. 15. 16. 19. 24. 28. 32. 34. 40. 41. 53. 54. 57. 60. 61. 67. 73). Doch war ihr Verfasser nicht Kappadoker, sondern Damaskener (epist. 24 p. 392 c) und bezeichnet demgemäß die Heimat des Iamblichos, der aus Chalkis, der Nachbarstadt von Damaskos, herstammte (Eunap. vit. soph. 457), als πατρίδα γαῖαν (epist. 60 p. 448 b; vgl. 61 p. 448 d). Auch ist es fraglich, ob er überhaupt I. hieß, da er einen kaiserlichen Leibwächter dieses Namens erwähnt, ohne ihn als ὁμώνυμος zu bezeichnen (epist. 40 p. 417 a). Die betreffenden Briefe werden also einstweilen anonym bleiben müssen.
Anmerkungen (Wikisource)
Für einen Parallelartikel zur gleichen Person siehe Iulianos 3 von Karl Gerth.