Iovinus. 1) Flavius Iovinus, Consul im J. 367 (De Rossi Inscr. christ. urb. Rom. I 193); der Name Valens Iovinus bei Ammian. XXVIII 3, 9 beruht nur auf falscher Konjektur. Er war Christ und erbaute in Reims die Kirche des heil. Agricola, um dort seine letzte Ruhestätte zu finden (CIL XIII 3256[1]). Er führte als Magister equitum im J. 361 einen Teil von Iulians Heer durch Oberitalien (Ammian. XXI 8, 3. 12, 2). Hier sollte er die Belagerung von Aquileia leiten, wurde aber bald zu wichtigeren Geschäften abberufen (Ammian. XXI 12, 2. 3) und zum Magister equitum per Illyricum ernannt. Als solcher gehörte er zu der Kommission, die in Chalkedon über die Kreaturen des Kaisers Constantius richtete (Ammian. XXII 3, 1. 2). Im J. 363 war er Magister militum per Gallias, wurde aber dieser Stellung von Kaiser Iovian als verdächtig entkleidet (Ammian. XXV 8, 11; vgl. XXVI 5, 2). Doch Malarichus, der ihm zum Nachfolger bestimmt war, lehnte ab (Ammian. XXV 10, 6), und da gleich darauf I. meldete, daß der neue Herrscher in Gallien anerkannt werde, ließ ihn dieser im Amte (Ammian. XXV 10, 8. 9), das er auch unter Valentinian und Valens behauptete (Ammian. XXVI 5, 2. Cod. [2012] Theod. VII 1, 7. 9. 10. 20, 11). Im J. 366 erfocht er glänzende Siege über die Alamannen und wurde dafür mit dem Consulat des folgenden Jahres belohnt (Ammian. XXVII 2, 1–10). Bis 369 kämpfte er noch in Gallien (Ammian. XXVII 10, 6), wurde aber noch in demselben Jahre nach Britannien geschickt, um dort einen gefährlichen Aufstand der Barbaren zu dämpfen (Ammian. XXVII 8, 2); doch trat bald darauf Theodosius an seine Stelle (Ammian. XXVIII 3, 9). Eine Frau aus seiner Nachkommenschaft war mit dem narbonensischen Dichter Consentius vermählt (Apoll. Sid. carm. XXIII 170–177).