Hestiaia (Ἑστίαια). 1) Wie bei den großen Festopfern die Bürgerschaft bewirtet wurde, so war es Sitte, von Privatopfern Freunden ein Stück Opferfleisch zu senden (Theokr. id. V 139. Plut. Ages. 17. Xen. hell. IV 13. 14), es nicht zu tun, galt als unschicklich (Theophr. Char. 9. Athen. V 177F. Plut. de adulat. et amico 28 § 68B; de fratr. amor. 7 p. 481D. Luc. Tim. 43); opferte man aber der Hestia, δι᾽ ἔθους ἦν … μηδένα μεταδιδόναι (Eustath. zu Od. VII 298 p. 1579, 45. Hesych. s. Ἑστίᾳ θύομεν). Daher es sprichwörtlich von einem Geizigen hieß Ἑ. oder Ἑστίᾳ θύει (Paroimiogr. gr. I 97. II 40. Zenob. IV 44). Hestia wurde eben nur am Herd des Hauses oder im Prytaneion verehrt, so sollten auch ihre Opfer auf den intimsten Kreis beschränkt bleiben (vgl. Preuner Hestia-Vesta).