Hermokapeleia, Hermokapelia, Hermokapelos (ἡ Ἑρμοκαπηλία, Hierocl. 670, 6. Notit. episc. I 188. VIII 198. Demotikon bei Plin. n. h. V 126 und Æ-Münzen: ΕΡΜΟΚΑΠΗΛΕΙΤΩΝ Eckhel Doctr. num. III 101. Barthélemy Num. Anc. 256. Mionnet IV 46, 242. Head-Sworonos Ἱστορ. Νομ. II 196. Imhoof-Blumer Lyd. Stadtmünzen 75ff. Head Cat. Brit. Mus. Lydia LVII, Invent. Waddington nr. 4986ff. Av. Raub der Kore, Kybele u. a. Roma, Senat, Kaiser von Hadrianus bis Hostilianus. Ἑρμοκαπηλεία: Notit. episc. III 121. IX 107. X 247. XIII 106. Leo imp. 334; ἡ Ἑρμοκάπηλος: Act. Conc. Nic. II 591), Stadt in dem kleinasiatischen Lydien, zur Zeit des Naturforschers Plinius zum Gerichtsbezirk (conventus) von Pergamon gehörig, zur Zeit des Hierokles der Provinz (ἐπαρχία) Lydien (Hauptstadt Sardeis) eingeordnet. Daß der Name zu Ἑρμῆς, nicht zu Ἕρμος zu ziehen ist, macht das bei Nikolaos von Damaskos 49, 23ff. FHG IΙΙ 381f. Erzählte wahrscheinlich und das dort genannte Ἑρμαῖον ist mit H. zusammenzubringen. Nach ihm soll ein Herbergswirt Thyessos (Beiname des Gottes Hermes? C. Müller a. a. O.) für sein Etablissement bereits von Ardys von Lydien Steuerfreiheit erlangt und neben diesem ein Hermesheiligtum Ἑρμαῖον Θυεσσοῦ begründet haben. H. Kiepert FOA IX setzte H. zwischen Hierokaisareia und der Sardene im Eingangsgebiet des Hermos an, von dessen Namen er den Namen H. ableitete (Text 4, wie Eckhel a. a. O.). K. Buresch Reisebericht 1894, 90 verlegte es in die Nähe von Apollonis bei Gjöktsche Kjöi nördlich vom Kará dan in das Gebiet zwischen Kaïkos und Lykos, Imhoof-Blumer a. a. O. im Gegensatz zu Ramsay Hist. Geogr. of As. Min. 104f. und 132, vgl. Cities and Bishoprics of Phrygia 416, ebendahin; er hob hervor, daß auf Münzen von H. der Gott Hermes abgebildet sei und daß die ersten Prägungen von H. auffällig an die von Stratonikeia Hadrianopolis erinnern. Auf Münzen wird als Beamter ein Strateg erwähnt. Die Ansetzung von H. bei Mermere, einem Ort zwischen [883] Hyllos (jetzt Kum tschai) und dem Gygaia = See (R. Kiepert Karte von Kleinasien C I) durch Ramsay (s. o.) halten J. Keil und Premerstein Denkschr. Akad. Wien LIII II (1908) 61 für möglich. Nach ihnen befand sich bei Mermere in spätbyzantinischer Zeit eine kaiserliche Domäne Sosandra.