5) Habron, Maler unbestimmter Zeit, doch schwerlich älter als das 4. Jhdt., malte nach Plin. n. h. XXXV 141 amicam et Concordiam et deorum simulacra. Der Ὁμόνοια hat man durch Konjektur (Amicitia) eine Φιλία zur Seite gestellt, was allerdings sehr verlockend ist; denn Philia hat nicht nur ebenso wie Homonoia einen Kult gehabt, sondern wird bei Dion von Prusa auch mit dieser zusammen angerufen. Andererseits stehen in den Aufzählungen von Werken oft die verschiedensten Vorwürfe nebeneinander, und von den Zeiten des Pausias und Apelles ab haben unzählige Maler ihre ,Freundinnen‘ gemalt. Letzteres ist unabhängig von der Frage, ob ein Maler schon durch ein einfaches Hetärenporträt Anspruch auf die Bezeichnung als Pornograph erwirbt, mit welcher
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Polemon in seinem Buche περὶ τῶν ἐν Σικυῶνὶ πινάκων ziemlich freigebig gewesen zu sein scheint. Philia ist überdies auch als Nymphen- und Frauenname bezeugt und wäre nach Hauser Berl. phil. Wochenschr. XXX 1421 Anm. ein passender Hetärenname (vgl. auch Th. Reinach Rev. ét. gr. XXI 209); die amica könnte also am Ende gar Philia geheißen haben, womit sich die Frage zu einem Knoten schürzt, den man besser nicht durchhaut. Furtwängler Dornauszieher und Knabe mit der Gans 95, darnach Sellers The elder Plinys chapters on art 166, berichtigt und ergänzt durch Höfer in Roschers Mythol. Lex. unter Philia. Brunn Gesch. d. griech. Künstler II 299. Ein Maler Nessos, Sohn eines H., wird Plin. n. h. XXXV 146 beiläufig erwähnt.