Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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König v. Lazica, bis etwa 554 n. Chr.
Band VII,2 (1912) S. 1930
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Gubazes, König von Lazica bis etwa 554. G. war der Sohn einer Römerin, wie denn die Könige seit alters her aus vornehmen konstantinopolitanischen Familien heirateten (Procop. bell. Goth. IV 9), und hatte die Insignien seiner Herrschaft vom Kaiser empfangen, ja ihm stand, da er in der Liste der Silentiarii eingetragen war, ein jährliches Geldgeschenk zu (Procop. bell. Pers. II 15. 29). Trotzdem trat er im J. 541 mit seinem Volke zu den Persern über, wozu hauptsächlich beitrug, daß die Römer seit der Erbauung von Petra den ganzen Handel des lazischen Hinterlandes monopolisiert und dadurch schwer belastet hatten (bell. Pers. II 15). Lange freilich hielt das Verhältnis zu Persien nicht vor, schon deshalb, weil die christlichen Lazen stets nach Westen gravitierten. 549 erbat und erhielt G. Verzeihung von Iustinian und bewährte sich während des ganzen folgenden Krieges mit den Persern, der eben um Lazica geführt wurde, als treuer Verbündeter der Römer und als tapferer Soldat, Procop. bell. Pers. II 29. 30; bell. Goth. IV 8–16). Als er sich aber schließlich in Konstantinopel über die Nachlässigkeit der römischen Offiziere, die an allen Mißerfolgen die Schuld trügen, beklagte, wurde dies sein Untergang. Der kaiserliche Finanzagent beim Heere Rusticus ließ den G. bei Iustinian persischer Neigungen halber verklagen und erreichte wirklich soviel, daß der Befehl gegeben wurde, G. solle zu seiner Rechtfertigung nach Konstantinopel kommen und, wenn er sich weigere, vogelfrei sein. Dies genügte dem Rusticus und seinem Freunde, dem Magister militum Martinus. Bei der ersten besten Gelegenheit wurde G. von Rusticus und einem Doryphoros desselben, als er sich weigerte, am sofortigen Angriff auf das persische Fort Onoguris teilzunehmen, erschlagen (Agath. III 2–4). Bury A History of the later Roman empire I 427–455.