Gauanes (Γαυάνης), nach der bei Herodot VIII 137f. vorliegenden makedonischen Gründungssage ein Temenide aus Argos, der mit seinen jüngeren Brüdern Aëropos und Perdikkas nach Obermakedonien floh, dort als Knecht beim König von Lebaia diente und schließlich vom Berg Bernion aus mit seinen Brüdern ganz Makedonien unterwarf. Der Name G. erinnert (doch vgl. Kretschmer Einleit. in die Gesch. der griech. Spr. 283, 2. Hoffmann Die Makedonen 129f.) an Aianes oder Aianos (s. d.), den Sohn des Tyrrhenerkönigs Elymas, der nach Steph. Byz. s. Αἰανή nach Makedonien übersiedelte und hier Gründer von Elimeia wurde. Aëropos war der älteste König der Lynkesten,
[856]
G. wahrscheinlich der Ahnherr der Elimiotenfürsten, Perdikkas der Vorfahr der späteren makedonischen Könige. Die Sage macht also die Gründer der drei altmakedonischen Reiche zu Brüdern. Vgl. Unger Philol. XXVIII 411ff. v. Gutschmid Symb. philol. Bonn. 112f. = Kl. Schr. IV 45f.